Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

Ein 
als 
Innenraum 
Gestaltungsrauum 
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hing des mit ihnen besetzten Gestaltungsraumes ge- 
wonnen wird. Es ist dies der umgekehrte Weg, 
den die Architektur als Raumschöpferin einschlägt, 
und wird zum Unterschied von diesem Hervorgehen 
des ganzen Processes aus der Raumvorstellung sel- 
ber, am besten als tektonisches Verfahren, tekto- 
nischer Aufbau bezeichnet. Es ist der zweite, der 
Plastik zugewandte Teil der Architektur, den man 
mit der Definition der Baukunst als „die Kunst kör- 
perlicher Massen" fälschlich auf das Ganze ausge- 
dehnt hat, dessen schöpferischer Kern und psycho- 
logische Begründung damit nicht getroffen werden. 
Gilt es aber die Eigenart dieser künstlerischen Auf- 
fassung mit einem Worte zu bezeichnen, die von 
der Körperlichkeit der Dinge ausgehend, nach Ana- 
logie des eigenen Körpergefühls allein die räumliche 
Ausdehnung und deren Kontinuitäterfasst, so ist 
Hildebrands Ausdruck "plastisch" durchaus ent- 
sprechend, besonders wenn es sich um die Formen- 
welt unsres organischen Leibes, um Gestalten nach 
dem Ebenbild des Menschen handelt. Es ist die 
specifische Auffassung des plastisch fühlenden und 
denkenden Menschen, die Eigenart der Körperbild- 
nerin unter den Künsten, und das Verfahren der 
„Artes plasticae" im engern Sinn damit charakteri- 
siert. Das Raumganze, von dem hier die Rede ist, 
wird damit zum Gestaltungsraum des Bildners. Fra- 
gen wir uns aber, worauf dies eigentlich beruht, so 
lautet die Antwort: es geschah, indem wir den ent-. 
fernten Standpunkt des ruhigen Schauens, den wir 
einnahmen, kraft unsrer Vorstellung mit dem nähe- 
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