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Isolierte
Rundplastik
einzelt bleibt, sondern fortgeleitet wird und, sich
mit einer andern verbindend, weiter und weiter nach
allen Dimensionen hin den allgemeinen (i: gemein-
samen) Raum durchwandert, so dass wir an der
Hand solcher Bewegungsvorstellungen das ganze
Volumen oder den allgemeinen Raum durchleben
und als Ganzes und Lückenloses auffassen. Es
handelt sich also darum, mit den Gegenständen
einen Gesamtraum aufzubauen, sozusagen ein Be-
wegungsgerüst zu schaffen, welches, obschon durch-
brochen, uns dennoch ein kontinuierliches Ge-
samtvolumen deutlich macht._ Dadurch wird der
Einzelgegenstand zu einem Bauteile und erhält
seine Stelle im Hohlraum aus dem Gesichtspunkte
der allgemeinen Raumentwicklung und seiner Fähig-
keit, die Raumvorstellung zu erwecken und weiter
zu leiten."
"Soweit haben wir uns diesen Gerüstbau pla-
stisch klar gemacht," schliesst Hildebrand diese wich-
tige Darlegung. Richtiger dürfte er allerdings vor-
erst den Ausdruck "tektonisch" statt plastisch
brauchen, da er von Bauteilen redet, bei denen es
zunächst noch unentschieden bleibt, wie weit sie
sich den Formen der organischen Natur nähern oder
wirklich plastische Bildwerke im engern Sinne dar-
stellen. Das Wichtigste an dem geschilderten Ver-
fahren ist aber das beiden Kategorieen Gemeinsame,
die Körperlichkeit dieser Gegenstände, und das Aus-
gehen der ganzen künstlerischen Ökonomie von
diesen plastisch-tektonischen Körpern, durch deren
Anordnungen im Verhältnis zu einander die Vorstel-