Entstehung
Tiefenschau
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Ortsbewegung auf unsern Füssen nehmen wir ja das
Raumvolumen unseres Körpers mit von Ort zu Ort,
wie die Schnecke ihr Gehäuse. Deshalb geben wir
auch unserm körperlichen Ebenbild, der Statue, ihr
Zugehöriges Raumvolumen mit als ihren ästhetischen
Raum und anerkennen dies unsichtbare Gehäuse als
Gränze
des
isolierten
Gebilds.
Durch
kontinuier-
liche Wiederholung unseres Raumvolumens entsteht
ja Schritt Fur Schritt auch das Raumgebilde, das
der Mensch als sein Gehäuse, seinen Spielraum um
sich herstellt: die architektonische Schöpfung. Ihre
natürlichste Mafseinheit ist das eigne Raumvolumen
des Menschenleibes selber. Bei unsrer Ortsbewegung
auf dem gemeinsamen Boden hin nehmen wir aber
noch ein weiteres Raumvolumen mit, unsere Tast-
sphäre, die sich ringsum ausdehnt, soweit unsere
Arme reichen. Auf diesen Umkreis beschränkt sich
die nächste grundlegende Auseinandersetzung mit
den Dingen der Aussenwelt, in ihm erwachsen die
Grundbegriffe unsrer räumlichen Orientierung, also
auch die Elemente der dreidimensionalen Auffassung.
Hier objektivieren sich die beiden ersten Dimen-
sionen; die Höhe als Merkmal jedes Objekts neben
uns, ausser uns; die zweite Dimension als Weite
über unsern eignen Leib hinaus, also auch sie neben
uns, dannausser uns. Der Gegenstand, der ausser
der unentbehrlichsten Eigenschaft der Höhe auch
noch Breite hat, drängt uns diese Ausdehnung, so
lange wir nicht sehen, nur auf, wenn wir mitunsern
tastendcn Händen daran nach beiden Seiten hinaus-
fahren ,
oder
aber ,
indem
wir
mit
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ganzen