Volltext: Plastik, Malerei und Reliefkunst in ihrem gegenseitigen Verhältnis (Bd. 3)

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Isolierte 
Rundplastik 
An der Gränze, wo wir uns über diese hinaus- 
heben, liegt das gemeinsame künstlerische Problem, 
um das es sich handelt. Aber wir dürfen nie ver- 
gessen, dass wir zu diesem Aufschwung des reinen 
Schauens eben der festeren Unterlage bedürfen, die 
dabei gleichsam als Sprungbrett dient, also sicher 
vorhanden sein muss. 
Das Gemeinsame für alle möglichen Standpunkte 
der künstlerischen Verarbeitung ist nicht, wie Hilde- 
brand meint, die Bildvorstellung, sondern allein der 
Vollzug der Tiefenbewegung, die auch ohne ein- 
rahmende Begränzung, wie das Bild sie fordert, im 
freien Raum des Platzes, in der ganzen Weite Linse- 
res natürlichen Sehraumes sich ausdehnen kann. Im 
Vollzug der Tiefenbewegilng vollzieht sich die ästhe? 
tische Aufnahme des Raumes und der Körper über- 
haupt, durch sie erst Wird das Werk des Künstlers 
zum Erlebnis des Betrachters. S0 weit hat Hilde- 
brand das Richtige sicher gefühlt, wenn er sie als 
Vehikel der Einheit erkennt; aber seine Verwechs- 
lung des plastischen Problems mit dem malerischen 
des Fernbildes brauchen wir deshalb noch nicht mit- 
zumachen. 
l Das Geheimnis liegt in der Entstehung 
dritten Dimension für den Mengchen selber 
der 
be- 
schlossen. Ortsbewegung und Tasterfahrilng, die 
Auseinandersetzung mit den Dingen um uns her im 
nächsten Umkreis unserer Tastregion, sind die 
Grundlage, auf der auch der Anspruch des Auges 
auf eine weitere Konsequenz der Raumtiefe über 
die Gränze dieser Region hinaus erwächst. Bei der
	        
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