der
Sichtbarkeit
organischen Form
einsetze. Die plastische Auffassung verlangt, wie
wir uns gesagt haben, den näheren Standpunkt, den
wir Körpern gegenüber einzunehmen pflegen, die
der Sphäre unsers menschlichen Mafsstabes ange-
hören, und dessen wir nicht entraten können, wo
es gilt uns über das Verhältnis ihrer Grösse, ihres
"Volumens und ihrer sonstigen Beschaffenheit im Ver-
gleich zu uns Rechenschaft zu geben. Stellen wir
uns doch den Menschen selbst, auch wo er uns in
weiter Ferne, also in sehr verjüngtem Mafsstab er-
scheint, stets in normaler Lebensgrösse vor. Ist
nun der Platz mit dem Denkmal in der Mitte von
beträchtlichem Umfang, so nimmt der Beschauer,
der ihn soeben betritt, nicht den der Plastik eigen-
tümlichen Standpunkt in angemessener Nähe ein,
sondern einen entfernteren, von dem aus er zunächst
nur ein Flächenbild der Figur empfängt. Nur wenn
dieses sofort die richtige Gegenstandsvorstellung aus-
löst, d. h. die entscheidenden Merkmale der Men-
schengestalt vermittelt, und keine Verwechslung mit
andern Dingen zulässt, vermag auch die ästhetische
Auffassung von der Körpervorstellung auszugehen
und alle Associationen unseres Körpergefühls wach-
zurufen, deren sie zur Auslegung des Bildes im
plastischen Sinne bedarf. Deshalb gehört es zu den
unentbehrlichsten Eigenschaften eines Standbildes
unter freiem Himmel, dass es auch für weiten Ab-
stand noch die Wahrzeichen der Form unseres orga-
nischen Leibes auf den ersten Blick erkennen lasse.
"Diese Klarlegung kann durch eine deutlich spre-
chende Begränzung, durch ein Silhouettbild ge-