Volltext: Anton Graff

Erhaltene Portraits. 
und die herrlichen schwarzen Augen fragend zu seinem weiter links stehen- 
den älteren Bruder emporrichtet. Dieser trägt braunes, tief in die Stirne 
herabfallendes Haar, ein bis zu den Knieen reichendes rothes Röckchen, 
Kniehosen von derselben Farbe, breiten weissen Spitzenkragen, helle Weste 
und Schnallenschuhe und betrachtet die von seinem Bruder gehaltene Zeich- 
nung. Rechts sitzt mit ungepuderteni von einem hellblauen Bande zusammen- 
gehaltenen Haar, schwarzem Umhang und tiefausgeschnittenem hellen Kleid 
Frau Graff, und an sie angeschmiegt steht die kleine Caroline, mit beiden 
Aermchen ein Buch haltend und die dunkeln Augen und das niedliche 
Stumpfnäschen fragend zu der Mutter emporwendend. Den Hintergrund der 
Gruppe bildet Graff, der vor seiner Staffelei, auf welcher ein ovales soeben 
untermaltes Brustbild Sulzer's steht, sitzt, in der rechten Hand einen Pinsel 
hält und den Kopf scharf dem Beschauer zuwendet. Das Hauptbild  aus 
dem Nachlasse des Herzogs Peter von Kurland stammend  befindet sich 
im Herzogl. Schlosse zu Sagan Kat. N0. 124, die nicht ganz vollendete 
Originalskizze dazu in der Kunsthalle zu Winterthur Kat. N0. 24, ein ver- 
kleinertes unwesentlich verändertes Exemplar (h. 0,96 br. 0,69) im Besitze 
des Baron Löwenclau d'Orville in Dresden. Gestochen ist es 1788 von 
Carl Townley (gr. fol.). 
92) Clemens Wenzeslaus, 
von Sachsen und Polen, letzter Kurfürst von Trier, 1739-1812. 
Ganze Figur h. 2,50 br. 1,67, gemalt nach einer Notiz im Schreib- 
kalender 1786. Der Kurfürst, ganz von vorn gesehen und ebendahin blickend, 
trägt einen schwarzen reichgestickten Ornat, rothsammtenen Hermelinmantel, 
schwarze mit silbernen Schnallen verzierte Schuhe, graue an den Seiten ge- 
wellte Perücke, schwarzes weissgesäumtes Bäffchen, auf der Brust ein silber- 
nes brillantenbesetztes Kreuz an violettseidenem Bande. In der linken Hand 
hält er eine weisse Stola, mit der rechten macht er das Zeichen des Kreuzes. 
Links steht ein schwarzgepolsterter Lehnsessel, rechts ein reichgeschnitzter 
Tisch mit Marmorplatte, auf welchem ein dunkelrothsarnmtenes Kissen, zwei 
Erzbischofsmützen und die rothsammtene kurfürstliche Hermelinkappe liegen. 
Den Hintergrund bildet rechts ein schwarzer Vorhang. Dresden, K. Schloss. 
93) Derselbe. 
Brustbild mit einer Hand h. 0,90 br. 0,71, gleichzeitig und fast über- 
einstimmend mit dem vorigen. Der Kurfürst, ganz von vorn gesehen und 
ebendahin blickend, trägt eine graue gewellte Perücke, Hermelinmantel, 
schwarzes weissgesäumtes Bäffchen, auf der Brust einen grossen diamantenen 
Orden an rothseidenern Bande. Den rechten Arm hat er auf die Brust ge- 
legt und hält in der Hand ein aufgeschlagenes Gebetbuch. Dresden, K, 
Schloss, Bibliothek der Secundogenitur.
	        
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