Erhaltene Portraits.
Frau Körner schenkte es Friedrich Förster, dieser liess es in Berlin restau-
riren, und durch ihn kam es an das Körnermuseum in Dresden, wo es noch
jetzt neben Schiller's Bildnisse hängt „zu aller derer, die es betrachten, Er-
gbauung und Freude".
85) Johann Gottfried Herder,
1744-1803.
Brustbild ohne Hände h. 0,50 br. 0,42, bezeichnet auf der Rückseite:
A. Graff pinx. Carlsbad 1785. Herder, den Körper nach links, das Gesicht
mit der scharfgeschnittenen Nase und den geistreichen von geschwungenen
Brauen beschatteten braunen Augen nach vorn wendend, trägt eigenes
dunkles an den Seiten und im Nacken in lose Rollen gelegtes Haar,
schwarzen bis oben zugeknöpften Rock mit Stehkragen, dunkle Halsbinde
und weissen Umlegkragen. Das Bild befindet sich im Gleinfschen Freund-
schaftstempel zu Halberstadt und ist gestochen von L. G. Sichling in den
"Bildnissen berühmter Deutschen" Leipzig 1850, Lief. z. (gr. 4).
86) Christian Gottfried Körner,
Rechtsgelehrter, Vater des Dichters, 17 56-183 1, im Hochzeitscostüm.
Brustbild, gemalt kurz nach Körner's Verheirathung 1785. Körner, an
einem Tische sitzend, auf dem der bis zur Handwurzel gemalte linke Arm
ruht, und den Kopf nach rechts wendend, trägt gepudertes an den Seiten
in lose Rollen gelegtes Haar, blauen Sammetrock mit einer Knopfreihe und
weisse Weste mit überfallendem Kragen. jarocin in Posen, Oberförster
C. Ullrich.
87) Minna Körner,
geb. Stock, seine Frau, ebenfalls im Hochzeitscostüm.
Brustbild, Gegenstück zum vorigen. Der Körper ist von rechts gesehen,
der Kopf voll nach vorn gewendet. Die junge Frau, ebenfalls sitzend dar-
gestellt und die verschlungenen Arme in den Schooss legend, trägt gepuder-
tes auf dem Scheitel durch ein blaues Band zusammengehaltenes Haar, von
dem eine lange Locke auf die linke Schulter herabfällt, weissen Schleier,
der in vielen Falten ihre ganze Gestalt einrahmt, und weissseidenes weit aus-
geschnittenes Kleid mit blauer Schärpe. Ebendaselbst.
88) Friedrich Schiller, 1759-1805,
im Alter von 26 ]ahren.
Brustbild mit zwei Händen h. o,7r br. 0,55, gemalt im September 1785
im Körnefschen Hause zu Dresden. Der Körper ist von rechts gesehen,
das Gesicht mit dem hellblauen Auge, der Adlernase und hohen Stirn nach
vorn gewandt. Schiller trägt einen blauen Rock mit breit umgeschlagenem
Kragen und weit QffenStehendCS Hemd. Er sitzt an einem Tisch, auf welchem
eine runde Dose liegt, hat die rechte Hand auf denselben aufgelegt und
stützt mit der linken die Schlafe. Der Kopf ist wenig nach links geneigt,