Volltext: Anton Graff

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Portraits. 
Erhaltene 
18) Johann Georg Sulzer, 
Aesthetiker, Professor in Berlin, 1720-1779. 
Brustbild ohne Hände, geliefert auf die Ausstellung der Kunstakademie 
am 5. März 1771. Sulzer, in seinem 50. Lebensjahre dargestellt, den Körper 
nach vorn, den Kopf mit den grossen dunkeln, von starken schwarzen 
Brauen beschatteten Augen nach links wendend, trägt eine graue an den 
Seiten gewellte Perücke mit hinten befestigter schwarzer Schleife, rothen 
Sammetrock, weisse Halsbinde und Busenstreif. Das Bild existirt in z Exem- 
plaren: das aus Graff's Nachlass stammende Original (h. 0,58 br. 0,48 und 
bezeichnet auf der Rückseite: A. Graff pinx. Berlin 1771) bei Frau Büchl- 
Haggemacher in Winterthur, die für den Buchhändler Reich gefertigte Replik 
(h. 0,63 br. 0,51) in der Universitatsbibliothek zu Leipzig. Gestochen ist 
es von Bause 1773 (foL) und von Pfenninger 1779 (8) als Titelbild zum 
ersten Bande von „Hirzel an Gleim über Sulzer den Weltweisen." Die Neue 
Bibliothek der schönen W. und freyen K. bezeichnet dieses Portrait und das 
vorhergehende als „Bildnisse zweier Philosophen, die als solche betrachtet 
vielleicht künftig einmal dem Jünglinge, der sein Herz der Liebe zur Weis- 
heit öffnet, den stillen Wunsch ablocken, dessen sich von seinen jüngern 
Jahren Leonhard Aretin bei Erblickung des Petrarkischen Bildnisses rühmt: 
Erat meo cubiculo picta Francisci Petrarchae imago, quam ego quotidie 
aspiciens incredibili ardore studiorum eius incendebar. (Leonardus Aretinus 
de temporibus suis.)" 
19) Gotthold Ephraim Lessing, 
17z9-r781. 
Brustbild ohne Hände. Der Körper ist ein wenig von rechts gesehen, 
Kopf und Blick nach vorn gewandt. Lessing trägt einen rothen Sammet- 
rock, Weste von derselben Farbe, gepudertes an den Seiten in eine Rolle 
gelegtes Haar, weisse Halsbinde und Busenstreif. Das zwischen dem 20. 
und 29. September 1771 im Sulzefschen Hause in Berlin gemalte Original- 
bild (h. 0,57 br. 0,47) war zuerst Lessing's Eigenthum, wurde dann nach 
Hamburg gebracht und 1776 Eigenthum des dortigen Kaufmannes August 
Gottlieb Schwalb, eines jovialen Freundes Lessing's, im Jahre 1840 erstand 
es der Senator Pehmöller in Hamburg und 1878 für 2600 Mark der Gross- 
neffe des Dichters, Hr. Stadtgerichtsrath Lessing in Berlin. Neben diesem 
Hauptbilde existiren 3 Repliken: die gelungenste (h. 0,56 br. 0,465) wurde 
von dem Buchhändler Dr. Härtel der Leipziger Universitlitsbibliothek ge- 
schenkt, die zweite (h. o,58 br. 0,45) befindet sich in der Gallerie des Hrn. 
J. M. Ziegler in Basel, die dritte, aus dem Nachlasse von Matthias Claudius 
stammende bei Hrn. A. Perthes in Gotha. Gestochen wurde das Bild 1772 
VOn Bause (fol.) und 1850 von Lazarus Gottlieb Sichling in den „Bildnissen 
berühmter Deutschen", Lief. r  Bause scheint das Berliner, Sichling
	        
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