Volltext: Anton Graff

Die 
Berufung nach Dresden. 
gleich das jährliche Gehalt von Vierhundert Thalern, welches zuförderst um 
sich hier einzurichten und den Abzug des ersten Monats für die Armen im 
Anfange nicht allzuschwer zu fühlen, vom 1. October 1765 angebe, nebst 
z) Einhundert Thaler Reisekosten ausgemacht und ihm 
3) für jedes Originalbildniss, welches er über dasjenige, das er jährlich 
aus Verbindlichkeit zu übernehmen hat, dem Hofe liefert, für die halbe Figur 
mit oder ohne Hand funfzig Thaler. mit 2 Händen IOO Thaler oder 66 Thlr. 
8 Ngn, wobei grössere Kniestücke oder Bildnisse in Lebensgrösse mit reicherer 
Ordonanz auch besonders reichlicher zu belohnen, auf gniidigsten Befehl an- 
geboten, auch ihm, wenn er es verlangt, 
4) der Charakter eines kurftirstlichen Hofmalers vorläuüg versichert wer- 
den könne. 
Dagegen habe er die Verbindlichkeiten zu übernehmen: 
a) wenn er von der kurfürstl. Academie zum Mitgliede aufgenommen 
wird, das zum Antritt bei derselben zum Andenken gewöhnliche Gemälde 
sowohl, als in Beziehung auf den jährlichen Gehalt 
b) jährlich ein Bildniss mit oder ohne Hand, halbe Figur, für den Hof 
unentgeldlich und besten Fleisses zu verfertigen, wonächst, oben erwähnter 
Massen, das Mehrere besonders bezahlt werde. Ferner 
c) Jahr aus ]ahr ein wenigstens einen ihm anständigen von den Unter- 
lehrern vorbereiteten Lehrling in seiner Kunst ohne anderen eigenen Aufwand 
unentgeldlich zu unterrichten und 
d) seine Anherkunft längstens im Monat März oder Anfang April zu 
beschleunigen und endlich meine zum Aufleben der Künste in Sachsen ge- 
troffenen Anstalten treulich zu befördern. 
Hierauf wird nun des Künstlers Antwort zu erwarten und Ew. k. Hoheit 
des mehreren unterthänigst vorzutragen seiniil) 
Diese Vorschläge wurden genehmigt, und Hagedorn sandte sein Berufungs- 
schreiben nach Zürich, wo Graff immer noch bei Salomon Gessner wohnte, 
ab. Im Februar 1766 langte es an und wurde durch Heidegger in Gessnefs 
Zimmer an den überglücklichen Graff übermittelt?) 
Mit nicht allzuschwerem Herzen nahm er Anfang März von der Schweiz 
und Ende März von Augsburg Abschied. Vor der Abreise aber musste noch 
das Stammbuch die Runde im Kreise der Freunde machen. johann Caspar 
Füssli, der Pfarrer Wirz in Rickenbach, sodann in Augsburg Joh. Jacob Haid 
und der alte Riedinger empfahlen sich in mehr oder weniger gerührten Worten 
I) Acta die neuerrichtete Kunstakademie betreffend im k. sächs. Hauptstaatsarchiv. 
2) Brief Gessnefs an Hagedorn in den "Briefen über die Kunst von und an Chr. Ludw. 
Hagedorn" herausg. von Torkel Baden.
	        
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