Volltext: Anton Graff

Au g Sburg 
9756. 
"Nach Verlauf der Lehrzeit musste ich für mich selbst sorgen. In eine 
Condition zu einem lXlaler zu kommen, war schwer, nämlich zu einem, wo 
ich in der Kunst weiter kommen konnte. Schellenberg schrieb deswegen an 
den Jacob Haid in Augsburg, allein die Antwort war, dass er mir keine 
Condition verschaffen könne; wenn ich mich aber getraue auf meine eigene 
Faust durchzukommen, er mir mit Rath und That beistehen wolle. Auf 
dieses hin reiste ich im Jahre 1756 im Monat Juni von Winterthur dahin 
ab, kam den 17ten des Monats in Augsburg an, und Haid erfüllte sein 
Versprechen redlich; er verschaffte mir Kost, Wohnung und Arbeit, und ich 
brachte meine Zeit nützlich bis 1757 zu". 
Mit diesen Worten hat Graff die ersten Ereignisse der nun folgenden 
Jahre geschildert. 1) 
Johann Jacob Haid, zu welchem er kam, war kein Maler. 1704 zu 
Klein Aisslingen im Würtembergischen geboren, hatte er zwar bei dem Thier- 
maler Riedinger in Augsburg gelernt, auch sollen Portraits von ihm sich in 
dortigen Familien vorgefunden haben. Sein eigentliches Fach aber war die 
Schwarzkunst. Er war der Verleger grosser Prachtwerke. Der "Ehrentempel 
deutscher Gelehrten" und der „Bildersaal jetzt lebender Gelehrten", beide 
mit Text von Jacob Brucker, eine Sammlung von Bildnissen berühmter 
Künstler, einzelne Köpfe nach berühmten Malern, sowie auch historische 
Stücke, schliesslich botanische Bücher, die "Phytantoza Ikonographia" des 
Regensburger Apothekers Weinmann und die „Plantae selectae" des D. Treu 
Vergl. 
Selbstbiographic.
	        
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