Winterthur
(1736
,1756y
schule in Winterthur
Zulauf fand.
eröffnet
worden,
die
als
etwas
Neues
claselbst
grossen
Der Gründer derselben war Johann Ulrich Schellenberg, ein geborener
Winterthurer, der nach mancherlei Reisen wenige ]ahre vorher in seine Vater-
stadt zurückgekehrt war. Er hatte drei jahre bei Joachim Hettlinger, einem
Flachmaler gelernt und dann eine Wanderung durch Deutschland gemacht,
auf der er sich in Bildnissen und Landschaften übte. Von da war er nach
Bern gegangen, wo er trotz seiner mittelmässigen Fähigkeiten bei dem tüch-
tigen Iohann Rudolf Huber Aufnahme fand. Ja, er hatte, wenn er auch
seinem Pinsel nicht den gehörigen Schwung zu geben verstand, wenigstens
die Gabe, nicht nur Huber's Freundschaft sondern auch das Herz von dessen
einziger Tochter zu gewinnen, mit der er 1743 Hochzeit hielt. Ein Jahr
später siedelte die kleine Familie nach Basel über, wo der alte Huber seine
Tage beschliessen wollte. Nach dessen am 28. Februar 1748 erfolgten Tode
begab sich Ulrich, 39 Jahre alt, wieder nach seiner Vaterstadt zurück, wo
er 1752 seine Schule gründete. Ein grosser Meister war er nicht. „Obgleich
seine meisten Arbeiten Bach sind", bemerkt der schon öfter erwähnte Zeit-
genossel) spöttelnd, „so führte er selbige dennoch mit "Haltung aus, die
Umrisse sind dabei so richtig, als eine gevierte Einfassung sein kann. Die
Composition ist natürlich. Kleine Gemälde machte er sehr wenig, Fenster-
laden und grosse Portale waren seine gewöhnlichen Formate". Dagegen
war er ein tüchtiger Lehrer, den ein ungeheuchelter Enthusiasmus für seine
Kunst auszeichnete. Und was ihm sonst noch an Begabung abging, das
ersetzte die reiche Sammlung von Gemälden, Handzeichnungen und Gyps-
modellen, die er von seinem Schwiegervater geerbt hatte und an denen die
Knaben Auge und Hand üben konnten.
Antoni erhielt von seinem Vater die Erlaubniss zunächst provisorisch
Schellenberg's Schule zu besuchen. Hier soll sich nun bald gezeigt haben,
dass mehr als Gewöhnliches in ihm lag, er übertraf in kurzem alle seine
Mitschüler und gab sich den neu sich vor ihm aufschliessenden Erscheinungen
so ganz hin, dass er bald kein anderes Leben als das des Malers mehr
angenehm fand. Der Vater, der die entschiedene Neigung sah, liess sich
dadurch und durch das Zureden guter Freunde, besonders des kunstgeübten
Pfarrers Wirz von Rickenbach bewegen ihn für drei Jahre zu Schellenberg
in die Lehre zu geben. Aber es geschah nach allen Formen der Innung,
damit, wenn aus Antoni Nichts würde, er doch mit dem Handwerke sein
Brod verdienen könne. 2)
Das Leben bei Schellenberg war nicht danach angethan einen grossen
Ileidegger a. a. O.
Ulrich Hegner a. a.