Volltext: Anton Graff

Erhaltene Portraits. 
Perücke, schwarzen Rock mit steifem Kragen, weisse Halsbinde und Busen- 
streif und hat die linke Hand in dem vorn aufgeknölafteir Rocke verborgen. 
Hellbrauner Hintergrund. Dresden, Expeditionszimmer der Kg]. Bibliothek. 
163) Carl Wilhelm Ferdinand von Funck, 
sächsischer General-Lieutenant der Cavallerie, 1761-1828. 
Halbügur ohne Hände h. 0,74 br. 0,59, gemalt nach einer Notiz im 
Schreibkalender im Mai 1804. Der Körper ist von rechts gesehen, der 
Kopf mit dem hellblonden in der Mitte gescheitelten an den Seiten lang 
herabfallenden Haar, den scharfen blauen Augen, der Adlernase und dem 
kleinen braunen Schnurrbart nach vorn gewandt. Funck trägt die Uniform 
des sächsischen Husarenregiments: hellblaue Pekesche mit breitem schwarzen 
Pelzkragen, silbernen Tressen und Knöpfen. Der linke Arm ist nicht 
sichtbar, die Hand des rechten bis ans Ende des Aermels sichtbaren würde 
ergänzt den Griff des Degens halten. Ueber dem Pelzkragen bemerkt man den 
weissen Hemdkragen und weissen Spitzenbesatz, auf dem rechten Backen hat 
er eine kleine Warze. Dresden, Frau von Witzleben. 
164) Johann Friedrich Wilhelm v. Charpentier, 
Mineralog, kgl. sächsischer Berghauptmann in Freiberg, 1738-1805. 
Brustbild h.A0,71 br. 0,55, gemalt vor 1805. Der Körper ist von links 
gesehen, das Gesicht mit dem blauen Auge und der feingeschnittenen Nase 
nach vorn gewandt. Charpentier trägt die Bergmannsuniform  dunkel- 
blauen Rock mit rothem Kragen und goldenen Knöpfen  graues schlicht 
nach hinten gekämmtes Haar und hat die rechte Hand in dem vorn aufge- 
knöpften Rocke verborgen. Dresden, Geh. Regierungsrath v. Charpentier. 
165) Fürst Reuss von Greiz. 
Lebensgrosse ganze Figur, geliefert auf die Ausstellung der Kunstaka- 
demie am 5. März 18051) Der regierende Fürst ist als General in öster- 
reichischer Uniform dargestellt; er steht frei und ungezwungen mit entblöss- 
tem Haupte da, sein Casquet in dem rechten gesenkten Arm haltend, gleich- 
sam im Begriff hervorzutreten. Den Hintergrund bildet eine Landschaft. 
Gera, Fürstl. Schloss. 
166) Friederike Wilhelmine Hartwig, 
Schauspielerin, geb. 1774, in der Rolle der Ariadne. 
Kniestück h. 1,10 br. 0,76, bezeichnet auf der Rückseite: „Madame Hart- 
wig als Ariadne, A. Graff, Dresden 1805". Die Schauspielerin, ganz von vom 
gesehen, trägt ein weisses griechisches Gewand, das die Arme und ein Stück 
des Busens nackt lässt. Den rechten Arm hat sie jammernd in die Höhe 
gehoben, den linken nieder-gesenkt, den Blick klagend gen Himmel gerichtet, 
die schwarzen Locken fallen wirr auf die Schultern herab. Die Taille ist 
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