Volltext: Peter Candid

I. Das Grottenhöfchen in der Herzoglichen Residenz. 89 
für Ir. fl. G." bekam, mit diesem Werke zusammen, nur erklärt 
sich nicht, da. dies doch nur ein Teil der Zahlung sein kann, 
dal's nicht in der Folge noch von weiteren Zahlungen für das- 
selbe die Rede ist. 
Auch die Angabe, dafs Christoph Schwarz eine Zeichnung 
zu dem Werke geliefert habe, ist richtig. Diese hat sich er- 
halten, befindet sich im Besitze des Herrn Dr. I. H. von Hefner- 
Alteneck und wurde uns zur Untersuchung von demselben 
freundlichst zugestellt. Auf derselben belindet sich aus späterer 
Zeit die Unterschrift: "Christophorus Schwarz Monach fec. Ex 
Aereis Stat: f. Hub. Gerardi". Eine genaue, aber ganz un- 
künstlerische Kopie dieser Zeichnung fanden wir im bayerischen 
Nationalmuseum. An der Urheberschaft des Schwarz ist nicht 
zu zweifeln. Vergleichen wir dieselbe mit anderen Zeichnungen 
des Künstlers, so bemerken wir denselben Strich, den gleichen 
Geist. 
Zu einem ganz anderen Ergebnis gelangen wir jedoch, wenn 
wir die Zeichnung neben das ausgeführte Werk halten, denn 
von einzelnen Abweichungen ganz abgesehen, wie der Ersetzung 
des Sockels mit den Sirenen durch einen Felsblock oder der 
veränderten Arm- und Beinhaltung des Perseus, sind beide 
ihrem Wesen nach grundverschieden. Von dem Bemühen, 
plastisch zu gestalten und dekorativ zu wirken, das in dem 
Bronzewerke so deutlich anklingt, von jenem feinen Sinn für 
den reinen Flufs der Linien und das harmonische Zusammen- 
gehen aller Teile ist in der Zeichnung keine Spur zu finden; 
sie ist, um es kurz auszudrücken, ganz dem Wesen des Schwarz 
entsprechend, mehr auf das Malerische angelegt. 
Unzweifelhaft ist, dafs zwischen der Zeichnung und der 
Ausführung eine Wßßentliche Umwandlung der Gruppe liegt, 
und es fragt sich, 0b wir diese dem ausführenden Künstler 
Hubert Gerhard zuschreiben dürfen. Ehe wir jedoch zur Be- 
antwortung dieser Frage schreiten, wird ein anderer Punkt zu 
erledigen sein. Das Werk ist keine freie Erfindung, Sondern 
in Anlehnung an das Cellinische WVei-k in der Loggia de Lanzi 
in Florenz geschaffen. Es könnte daher die Meinung auftauchen, 
der zwischen dem Werke und der Handzeichnung wvaltende 
Unterschied rühre nicht daher, dafs der Entwurf des Schwarz
	        
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