Zweiter Teil.
durch längliche Kartuschen mit grau in grau gemalten Bild-
chen von einander getrennt sind und folgende Darstellungen
zeigen: Apoll und Diana, jener im Zweigespann, diese im Hirsch-
Wagen dahinjagend, Merkur zum Aeolus kommend, zwei Götter-
versammlungen und in der Mitte einen Hiegenden Amor. Auf
den Zwickeln sind in gemalten Kartuschen schreitende und
tanzende Gestalten dargestellt, Während die Kappen mit Grot-
tesken bemalt sind. Von den Scheitelpunkten der Stichkappen
hängen bunte Fruchtschnüre, deren unterer Teil in der Mitte
der Gewölberippen befestigt ist, in schönem Bogen herab. An
den beiden Schildwänden befinden sich die Darstellungen der
Arachne mit ihren Frauen (Met. VI, 103 ff.) und der Athena,
wie sie sich auf den Helikon begiebt, um die durch den Huf-
schlag des Pegasus entstandene Hippokrene zu besichtigen
(Met. V, 254 ff). Die Darstellungen in den vier Lunetten zu
beiden Seiten der Grotte sind, links: Merkur den Argus ein-
schläfernd (Met. I, 685 ff.) und juno dem Pfau die Augen des
erschlagenen Argus einsetzend (Met.I, 722), rechts: Merkur unter
den tanzenden Töchtern des Kekrops die schöne Herse er-
blickend (Met. II, 726) und Agraulos, die eifersüchtige Schwester
der Herse dem Merkur den Eintritt in den Palast verwehrend
(Met. II, 814 Über den Arkadenbögen auf den durch Über-
höhung der Lünettenbögen entstandenen Flächen sind Putten
mit Draperie und Fruchtgehängen gemalt.
Wir meinen, dafs die Deckengemälde noch vor 1586 ent-
standen sind, da von denselben in der Malerrechnung nichts
vorkommt, und da in diesem jahre vielfach Farben für die
ornamentale Malerei verteilt werden, die sich wahrscheinlich
der Vollendung der gröfseren Deckenstücke anschlofs. So em-
pfangen z. B. im August Viviani und Ponzony Farben „ins
lang garten gewölb: croteschi zumaln". Auch ist zu bemerken,
dafs die Grotte willkürlich in den Deckenschmuck hineingreift.
Wäre dieser später entstanden, so würde er sich wohl jener
angeschmiegt haben. Von den unteren Wandmalereien haben
wir keine bestimmten Nachrichten. Die Deckengemälde, denen
wir mit Ausnahme des Amor-, sowie des Apoll- und Diana-
bildes keine grofse Bedeutung beimessen, Weisen in ihrem Stile
auf Sustris hin, in dessen Werken sich einzelne, hier beobachtete