Volltext: Peter Candid

Einleitung. 
er in Ingolstadt, wohin er sich einige Tage zuvor begeben 
hatte. Auf den Altären strahlten die Worte: 
Maximilian I. Begründer des bayerischen Staates und 
Retter der katholischen Religion. 
Was er im Leben erstrebt und errungen, das sollte ihm 
auch die Kunst Verherrlichen: Dic Gröfse Bayerns und die 
Macht der katholischen Kirche. Im Bewufstsein, dafs ein Fürst 
sich und sein Volk adelt, wenn er der grofsen Thaten und der 
bedeutenden Männer der Vergangenheit gedenkt, läfst er die 
Kunst ihren Ruhm verkünden, in Werken ihr Andenken ehren, 
zugleich aber nimmt er darauf bedacht, seiner Residenzstadt das 
Siegel des Grofsen aufzudrücken. Auch er hatte wie sein Grrofsvater 
die Prachtbauten Italiens kennen gelernt und läfst sich, durch 
die grofsen Vorbilder angeregt, eine Residenz erbauen, die der 
begeisterte Beschreiber derselben, der Marchese Pallavicinol), 
als ein achtes Weltwunder preist. Sie sollte der Nachwelt ein 
Symbol seines gewaltigen Wollens sein. Ihre fein durchdachte 
Ausstattung, bei der die Malerei die wesentlichste Rolle spielt, 
verrät uns, dafs ein grofser Fürst der Urheber gewesen ist. 
Kirchliche Bauten hat er nicht unternommen, doch Wendet er 
der F rauenkirche seine besondere Aufmerksamkeit zu und giebt 
ihr einen reichen und glänzenden Schmuck. 
Dankt die Münchener Gemäldesammlung auch ihren Ur- 
sprung dem Herzoge Albrecht V., so ist doch Maximilian als 
ihr eigentlich künstlerischer Begründer zu betrachten. 2) Er er- 
kannte die Bedeutung Dürers und wufste drei wertvolle Werke 
desselben, den Paumgartnerschen Altar aus der Katharinen- 
kirche zu Nürnberg (1613), den Hallerschen Altar aus der Do- 
minikanerkirche zu Frankfurt (1615) und die vier Apostel aus 
 I trionii dell' Architettura. Descritti e rappresentati All Altsll Serenissima 
di Ferdinando Maria etc. Dal Marchese Ranuncio Pallavicino. In Monaco 
MDCLXVII. Davon eine Übersetzung: Triumphirendes Wunder-Gebäw der 
Churfürstlichen Residenz zu München von Johannes Schmid I. V. C. 1685. Die 
dritte Ausgabe besorgt von Christoph Kalmbach im Jahre 1719. (NB. In den 
Übersetzungen ist merkwürdigerweise der Name des Candid, der bei Pallavicino 
einige Male vorkommt, gestrichen.) 
z) Zur Geschichte des bayerischen Gernäideschatzes von Dr. von Reber im 
Kataloge der Gemälde-Sammlung der Kg]. Alteren Pinakothek in München 1884.
	        
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