Einleitung.
Gnadengeld von 200 fl. umgewandelt, und er nach dem zweiten
Quartale überhaupt nicht mehr genannt wird.
Vielfach beschäftigt linden wir den Stuckateur Blasius
Fistulator, der Bildschnitzer, Bildstreicher (Modelleur) und Bild-
hauer genannt wird. 1587 empfängt er 40 H. ausständige Be-
soldung für zwei Jahre. Die Liste vom Iahre 1594 führt ihn
mit 200 fl. auf. 1596 wird er entlassen, 1507 wiederum mit 200 H.
angestellt, 1607 erhält er wegen treuer Dienstleistung 200 H.
Gnadengeld, 1612 tritt eine Gehaltserhöhung ein, und vom Iahre
1613 bis zu seinem im Iahre 1622 erfolgten Tode bezieht er ein
Gehalt von 300 fL, in das sein Sohn WVilhelm, der ein Jahr zu-
"vor mit 200 H. "angeschafft" worden war, eintritt.
Zu erwähnen ist noch der bedeutende Kupferstecher jo-
hannes Sadeler, den die Rechnungen zuerst im Iahre 158g mit
einem kleinen Posten nennen. 1594 wird er mit einem Grehalte
von 200 fl. genannt, doch heifst es schon 1595 „hernach er von
hof komen". Er geht nach Italien und stirbt im Iahre 1600 in
Venedig.
Wie wir sahen gingen im Jahre 1595, in dem Maximilian!)
zum Mitregenten angenommen war, mancherlei Veränderungen
vor sich, indem sowohl Entlassungen als Gehaltsverminderungen
stattfanden. Es scheint demnach, dafs der junge Regent gleich
energisch einschritt und vom ersten Tage an die Aufgabe zu
lösen versuchte, deren Erfüllung er zunächst als seine vor-
nehmste Pflicht ansah: Bayern aus der finanziellen Not zu retten.
Es ist erstaunlich, mit welcher Weisheit und Umsicht er hiebei
zu Werke ging, mit welcher Sorgfalt er das Beamtenwesen
prüfte, Entlassungen, Versetzungen, Verschiebungen vornahm,
wie er nirgends überschüssige Kraft duldete, sondern jedem
sein richtiges Mafs an Arbeit zuzuweisen wufste, jeden an den
I) Peter Philipp Wolf, Geschichte Maximilian I. und seiner Zeit 1807-
1811. Aretin a. a. O. Buchner a. a. O. W. Schreiber, Maximilian I. der
Katholische, Kurfürst von Bayern, und der dreißigjährige Krieg? naCh den
Acten und Urkunden der k. b, allgemeinen Reichs- Staats- und Provincial-
Archive. München 1868. Söltl, Fürsten-Ideal der Jesuiten in einem treuer;
Spiegelbilde dargestellt. Felix Stieve, Churfiirst Maximilian I. von Bayern.
Festrede. München I882.