Einleitung.
Die Rechnungen der Michaelskirche nennen vielfach den
Bildhauer Adam Krumper, der wohl identisch ist mit dem von
Westenriederx) als kistler von Weilhaimb genannten Adam
Krumpperydenn wenn er auch in den Hofzahlamtsrechnungen
Bildhauer genannt wird, so sind doch die Beträge für seine
Arbeiten so niedrig, dafs man wohl an Kunsttischlereiarbeiteo
denken kann. In einer Rechnung der Michaelskirche vom
jahre 1590 heifst es, er habe für sechs Engel mit Flügeln zu
den Nebenaltären 120 H. verlangt. Wahrscheinlich ist er der
Vater des berühmten johannes Krumper. Dieser läfst im jahre
160g am 19. August seinen Sohn Hans Adam taufen. 2)
johannes Krumper kommt in den Hofzahlamtsrechnungen
zuerst in der mehrfach genannten Liste mit einem Gehalte von
200 H. vor. Seinen Namen fanden wir indessen schon früher
in der Malerrechnung, WO es 1587 am 5. januar unter Lara
mezana da Venezia heifst: „Hanssen von Weylheim geben zu ein
papagey" und nach der er in den darauf folgenden Iahren mehrere
Male Modellierwachs empfängt. Die Rechnungen nennen ihn
Bildhauer, Maler und Hofmaler. Nach Westenrieder 3) stand er
1595 unter den Beurlaubten, die Hofzahlamtsrechnungen nennen
ihn in diesem jahre nicht, führen ihn aber in den beiden nächst-
folgenden auf. Dann hören wir nichts von ihm bis zum Jahre
1604, in dem er bei der Errichtung des Bennobogens in der
Frauenkirche thätig ist, wovon später die Rede sein wird. 160g
wird er mit einem Jahresgehalte von 580 H. als Hofmaler an-
gestellt. Dieses Gehalt bleibt ihm bis zum Jahre 1626, in dem er
laut Bestimmung des verstorbenen Herzogs Wilhelm eine Zu-
lage von 72 H. erhält, so dal's ihm bis zu seinem im Jahre 1634
erfolgten Tode die bedeutende Iahressumme von 552 H. aus-
gezahlt wird. Sein Tod ist in den Rechnungen nicht, wie es
gewöhnlich geschieht, durch ein „hinnach verstorben" angemerkt,
wird aber deshalb in das genannte Iahr zu setzen sein, da in
dem ersten Quartale desselben die jahresbesoldung in ein
Beiträge,
2) Taufbuch der Frauenkirche
Zeit die Jahrgänge 1588-1611.
3) Beiträge.
ZU
München.
Erhalten
haben
sich
aus jener