Einleitung.
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aus der Geldverlegenheit heraus. Seine Freigebigkeit gegen
seine Freunde, die jesuiten, kannte keine Grenzen, seinem
eigenen Lande glaubte er indes nichts schuldig zu sein.
Sein Vater hatte ihm das Land, das er selbst mit einer
Schuld von 258,000 fl. überkommen hatte, mit einer Schulden-
last von 2,360,0o0 H. hinterlassen und mit dieser die testa-
mentarische Verfügung, seiner Grofsmutter jährlich 15,000 fl.,
seinem Bruder Ferdinand 35,000 H. und seinem Bruder Ernst
12,000 fl. jährliche Apanage zu zahlen, die Hofkapelle beizu-
behalten, das Jesuitenkollegium in Ingolstadt zu vollenden und
in München ein neues zu bauen.
Gleich nach seinem Regierungsantritte am 7. Dezember 1579
klagt Wilhelm den Ständen die finanzielle Notlage und bittet
dieselben, die Schuld zu übernehmen, was diese auch unter der
Bedingung, dafs Einschränkungen stattfinden sollten, thun. In
dieser Versammlung sagen sie unter anderem I): „Lust und andere
unnötige Gebäu hätten gewaltig überhand genommen, über das
seien verderbliche Schankungen besonders gegen die Ausländer
in Schwung gekommen, durch welche auch allerlei verderbliche
Käufe seltsamer aber unnützer Dinge veranlafst worden". Es
war NVilhelm ein leichtes, dieser letzten Forderung nachzu-
kommen, denn er war kein Sammler wie sein Vater. Wohl
fanden Goldschmiede und Steinschneider, besonders der ge-
schickte Valentin Drausch unter ihm Beschäftigung, aber die
Kunstkammer erhielt durch ihn keinen Zuwachs.
In einer Versammlung vom 10. Januar 1588, in der von den
Einschränkungen die Rede ist, heifst es, dafs die Einkäufe von
Kostbarkeiten eingestellt seien. Anders jedoch stellt sich Wil-
helm zu den übrigen Forderungen und giebt daher den Ständen
zu neuen Klagen Anlafs, welche diese in der Versammlung vom
27. November 1583 vorbringen: „Wenn nun gleich der Herzog
den Hofhalt in vielen Dingen beschnitten habe, so zeige sich
doch noch so grofser Überfiufs besonders in geistlichen Sachen
und Gebäuden, dann dafs Sr. Gnaden gegen fremde Leute die
milde Hand zu weit aufthue". Diesen Klagen tritt er energisch
I) Geschichte der bayerischen
lNIax Freiherr von Freyberg 1829.
Landstände
und
ihrer
Verhandlungen
VCI)