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Das Ludwigsdenkmal in Landshut und einige andere ÄVerke.
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Unter den von Partheyx) genannten Gemälden des Candid
beiindet sich eine Anbetung der Hirten bei I. C. Otto in Berlin.
Weder über das Bild noch über den Besitzer vermochten
wir an mafsgebender Stelle irgend etwas in Erfahrung zu
bringen. Zwei andere von Parthey erwähnte Bilder sind dem
Candid abzusprechen. Das eine, eine Verkündigung, gehört
dem Berliner Museum und beiindet sich heut im Depot des-
selben. Kramm sagt darüber in seiner Biographie des Candid:
"Dit behoort zeker tot zijne goede werken als zijende goed ge-
teekend vol uitdrukking en aangenaam van kleur." Das kleine
auf Kupfer gemalte Bild ist kein Originalwerk, sondern, wie
ein Stich des Iohannes und Rafael Sadeler darthut, eine Kopie
des Freskogemäldes "von Federigo Zuccaro in der jesuitenkirche
zu Rom, über das sich van Mander in seiner Zuccarobiographie
folgendermaßen ausläfst: Dit is d'Historie von Marien Boodt-
schap met eenighe Propheten en eenen grooten Hemel. Dit
alles is van den constigen Cornelis Cort ghesneden gheweest
en gaet uyt in Print dat ick niet en behof dbrdinantie te be-
schryven." Die Inschrift des Sadelerschen Stiches lautet: Opus
quod in aede Virginis Deiparae Annunciatae Collegii Romani
societatis jesu Federicus Zuccarus S. Angeli in Vado ad Ripas
Mitauri perfecit aeneis tabellis expressum. joannes sadeler
excud. Coloniae Agripp. A'D'MDLXXX. Raphael sadeler
sculpsit aetatis suae XIXY)
Für die Annahme, dafs diese Kopie von Candid herrühre,
fehlt jeder Anhalt. Wahrscheinlich haben nur gewisse Ähn-
lichkeiten mit Schöpfungen desselben zumal in der Gruppierung
der Engelchöre zu der Benennung geführt. Technische Eigen-
tümlichkeiten des Meisters treten zu wenig hervor, um irgend-
wie maßgebend sein zu können.
Das andere Bild, eine Dreieinigkeit, befand sich früher im
Dome von Augsburg3), kam aber in den sechziger ]ahren
dieses ]ahrhunderts in die Marktkirche von Hohenwart bei
I) Deutsyher Bildersaal 1861.
2) Also ist Rafael Sädeler im Jahre 1561 und nicht 1555
angegeben findet.
3) Vergl. Augsburg wie_ es ist, von I. C. Wirth 1846.
oft
wie man
geboren,