Volltext: Peter Candid

XIII. 
Das Ludwigsdenkmal in Landshut und einige andere Werke. 
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Rechnungsnotiz im Baunieisterbuche vom 26. Iuni des Jahres 
hervor: „So verehrt Petro Candido zu München an 30 talern 
zu H. 1'[2 gerechnet wegen einer visierung eines gemäls, so an 
die rnauer 0b der Altena kommen solle fl. 45". Aufserdem 
giebt von Statten") an, dal's über den Gefängnissen der Besuch 
der Königin von Saba bei dem Könige Salomon gemalt sei. 
Die Ausführung hatte nach ihm wiederum Mathias Kager ver- 
sehen. Näheres vermögen wir nicht über das Gemälde zu sagen, 
denn die Gefängnisse sind am Anfange dieses Jahrhunderts 
niedergerissen und weder Candids Handzeichnungen noch der 
Stich, den nach von Stetten Franz Collignon von Nancy nach 
dem Gemälde gemacht hat, waren aufzutreiben. 
XIII. 
Das 
Ludwigsdenkmal in Landshut 
einige andere Werke. 
und 
Zu der Zeit, als in München das Ludwigsmaussoleum er- 
richtet wurde, legten die Landshuter vor ihrem Rathause einen 
Laufbrunnen an und schmückten ihn mit einer Statue Ludwigs 
des Bayers, deren Entwurf nach Sighart 2) von Candid herrührt. 
Über diese Anlage lesen wir bei Meidinger3): „Beim Stadt- 
rathhaus:Brunnen mit Säule, auf der Kaiser Ludwig IV. von 
weifsem Marmor steht, von einem sehr künstlichen Meissel. 
Auf dem Haupte hat er eine blanke, vergoldete Krone, in der 
Linken einen Reichsapfel, in der Rechten ein erhobenes Schwert. 
Aus den vier Ecken springen durch metallene Rohre acht 
Wasserstrahlen. Von wem die Statue ist, ist unbekannt, die 
Seitenwände sind vom Jahre 1668. Es ist wahrscheinlich, dafs 
die Statue 1536 durch einen damals dort anwesenden Mantuaner 
Steinmetzen ausgeführt worden." Diese letztere Annahme ist 
aus stilistischen Gründen unmöglich, da Komposition und Formen- 
1) Die vornehmsten Merkwürdigkeiten der Reichs-Stadt Augsburg 1772. 
2) Von München nach Landshut 1859. 
3) Beschreibung der churfürstlichen Haupt- und Residenzstadt Landshut 1785. 
1772.
	        
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