XII.
Candids
Entwürfe
etc.
Ausstattung
malerischen
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schliefst er, "dasz auff zinn nit besz wer, aber ist ain grosser
vnkosten vnd grosse schwer".
In einem nicht datierten Briefe I) teilt Kager dem Raderus
mit, dafs man sich für Leinwand entschieden habe:
„Erstlichen desz Herrn guedachten auss was materij die
gemel mechten gemalt werden verstanden weillen die iillingen
ser grosz vnd von holz solliches vnmiglehen zu behamlen, sein
wir entschlossen auff tuech zu mallen, dem nachlassen der
diecher waisz ich schon ferdl. (förderlich) dein selben zu be-
gegnen. Im neuen bau zu München werdensz mit der zeidt
erfaren, wasz holz vir dickh in sy hadt (für Tücke in sich
hat)."2)
In einem anderen vom 24. April ohne Jahresangabe datierten
Briefe fragt Kager den Raderus wegen der Portalfiguren um
Rat und legt dem Schreiben eine flüchtige Aufzeichnung eines
Portals bei: „Disz mein schreiben ist weillen mier die edlen
Bauherrn beuolchen, ich solle 4 bild auff 2 bortall sötzen, weillen
wir aber die gantze infenzion zu dem sall geben, so wer vns
lieb dasz Sy vns dar mit wenig worden andeideten, wasz uier
die bilder vnd wasz sy mechten in den henden halten sollen,
gebrauchen kunden, damits aber E. Ew. die sach bösser versten,
so hab ich hierund edwasz verzaichnet". Es folgen dann die
Erläuterungen zu der Skizze.
Das Baumeisterbuch des Jahres 1620, in dem die Zahlung
an Candid stattfand, fehlt, dagegen haben sich die folgenden
Jahrgänge erhalten, die einige Mitteilungen über die Aus-
führung der Malereien machen.
Im Jahre 1621 heifst es: "Matthias Kager stattmaler soll
vnns adj; I. Augusti so ime auf verdingte arbait i7nd malergeld
laut vorigen buchs uf rechnung vorein bezalt werden 2500 H."
In demselben Jahre bekommt er noch 1482 H. 29 Xr. „malgeld
wegen des sals vnd sonsten". Im August des folgenden Jahres
müssen die Deckengemälde schon angebracht worden sein, denn
I) Cod. Bav. 1612 fol. 209.
2) Die Prophezeiung Kagers ist nicht in Erfüllung gegangen; vielmehr
haben sich alle Holztafelrf, auch die grofsen aus dem Kaisersaale der Residenz,
vorzüglich erhalten, während die auf Leinwand gemalten Bilder des goldenen
Saales mehrere Risse zeigen.
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