Volltext: Peter Candid

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Teil. 
Zweiter 
Den Münzschrank schuf er in den ]ahren 1618 bis 1624. Der- 
selbe ist 85 cm. hoch, 45 cm. breit und 35 cm. tief, ruht auf 
vier durch ornamentierte Glieder verbundenen F üfsen und wird 
von einem Aufsatze bekrönt, dessen Spitze ein auf einem ge- 
schweiften, mit Reliefs, Widderköpfen und Guirlanden ge- 
schmückten Postamente stehender römischer Imperator zu Pferde 
bildet, den vier auf den Ecken des unteren Teiles sitzende ge- 
fesselte Könige umgeben. Die schrägansteigenden Flächen 
dieses unteren Aufsatzteiles tragen ebenfalls Reliefschmuck. 
An den Schmalseiten des Schrankes stehen auf schöner Kar- 
tusche, in dessen Mitte sich ein Maskenbild befindet, zwischen 
Pilastern, die einen Rundbogen tragen, zwei gegeneinander 
emporgerichtete Löwen, die ein langes, umranktes Blumen- 
gefäfs, aus dem Lorber- und Palmenzweige herauskommen, 
zwischen sich halten. In den Bogenzwickeln sitzen Putten, 
die eine Ranke mit sich öffnender Blüte fassen und ein Schild 
halten, das auf der einen Seite die Bezeichnung: A-DNI, auf 
der anderen die Zahl MDCXXIV trägt.  An der vorderen 
Langseite befindet sich eine Thür mit zwei Flügeln, die in 
reicher architektonischer Umrahmung fein gearbeitete Reliefs 
zeigen. Auf geschweiften Postamenten, zwischen denen Engel 
links das bayerische, rechts das lothringische Wappen halten, 
stehen zart ornamentierte Pilaster, die einen durchbrochenen 
geschweiften Giebel mit einer Kartusche in der Mitte tragen. 
Diese Umrahmungen sind den auf Seite 192 beschriebenen 
Nischenumrahmungen im Treppenhause der Residenz auffallend 
ähnlich. Die Reliefs innerhalb derselben stellen links das Alter- 
tum, rechts die Münzkunde dar, ersteres eine in einer Palastruine 
stehende, schwergewandete Alte, letztere eine jugendliche Frau, 
die ihre Linke auf einen vor ihr stehenden Schild gelegt hat 
und in der Rechten eine Münze hält, die sie betrachtet. Sie 
steht auf einer kleinen Erhöhung, in der man vergrabene 
Münzen sieht. Eine derselben trägt die Inschrift: Christoph 
Angermair, eine andere die Jahreszahl 1618. Die Rückseite des 
Schrankes ist dieser Seite entsprechend behandelt I), nur sind 
die Umrahmungen einfacher und statt der Wappen Inschrift- 
Thürüiigel 
I) Die 
der 
Rückseite 
nicht 
sind 
öffnen.
	        
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