Volltext: Peter Candid

Zweiter 
Teil. 
aus einer Kanne Wasser in eine Schale giefst und die Unter- 
schrift trägt: Omne tulit punctum, qui miscuit utile dulci.  
In den entsprechenden südlichen Räumen finden wir mit der 
Inschrift: Intus mulso foris oleo die Darstellung eines Mannes, 
der in einer Landschaft stehend eine Honigwabe und einen 
Ölzweig hält und die Tranquillitas, eine in einer Seelandschaft 
stehende Frau, die in der ausgestreckten Linken ein Vogel- 
nest hält. 
An dem verschwundenen Gewölbe des nördlichsten Raumes 
der Ostseite war der Morgentau dargestellt, das Kreuzgewölbe 
des kleinen, gegenüberliegenden Raumes zeigt kein Figurenfeld 
und wird auch nicht in dem Kataloge genannt. Derselbe be- 
richtet aber auch nichts über den entsprechenden südlichen 
Raum, wo wir im Scheitel des Kreuzgewölbes, wegen eines 
Bretterverschlages leider nicht ganz sichtbar, die Sapientia er- 
blicken, die mit einem Spiegel und mit Lilien in den Händen 
an eine Säule gelehnt ist. Die Aeterna Felicitas, eine auf einer 
mit Sternen besäten Kugel sitzende weibliche Gestalt, welche 
die Decke des gegenüberliegenden Raumes schmückt, wird da- 
gegen in demselben genannt. 
Alle Figuren sind mehr oder minder stark übermalt und 
erfreuen daher vornehmlich durch den Reiz der Komposition. 
Als die besten möchten wir das Lachen, die Harfenspielerin, 
die Tänzerin, den Flötenspieler, die Mäfsigkeit und die Weis- 
heit bezeichnen. 
Auch die jetzt in einen Pferdestall und einen Heuboden 
umgewandelte Wilhelmsklause, die laut Inschrift im Jahre 1790) 
renoviert worden ist, enthält im Scheitel und den Zwickeln des 
mit Stichkappen versehenen Tonnengewölbes malerische Dar- 
stellungen: Christi Himmelfahrt, Gott Vater und Engel mit 
liturgischen Geräten, die aller Wahrscheinlichkeit nach auch 
von Candid herrühren. Dieselben sind fast ganz zerstört und 
lassen sich daher nicht näher bestimmen.
	        
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