VIII.
im
Malereien
Schleifsheinu.
Schlosse
alten
glg
dem Bilde dem Alter von sechsundzwanzig Jahren, in dem sie
sich damals befand, auch durchaus entspricht.
Das Bild kam mit 392 anderen Porträten im Jahre 1760 aus
dem Dachauer Schlosse nach Schleifsheimf) Unter denselben
befand sich auch das Porträt des Herzogs Ernst, Erzbischofs
von Köln, des Sohnes Albrecht V., der von 1554-1612 lebte.
Dasselbe galt bisher als ein Werk des Hans von Aachen, wird
jedoch in dem neuen Kataloge der Schleifsheimer Sammlung
mit Wahrscheinlichkeit als ein Werk des Candid angeführt. Wir
vermögen uns dieser Ansicht nicht anzuschließen, denn wenn
auch die Behandlung der Hände und des Linnenkragens eine
etwas andere ist, als wir es bei von Aachen gewohnt sind, so
ist doch das Werk für Candid zu gering. Sicherlich hätte
dieser den mit Hermelin besetzten Scharlachkragen besser
drapiert.
In dem Dachauer Inventare wird ein: Sobiesky, König von
Polen, genannt. Ob dieses Bild identisch ist mit dem von
Lipowsky als ein Werk des Candid genannten Bildnisse: Johann
Sobiesky, König von Polen, zu Pferde, das sich in den Kgl.
Gallerien befände, wissen wir nicht. Ist die Benennung des
Bildes richtig, so kann dasselbe nicht von Candid sein, da
Sobiesky erst im Jahre 162g geboren wurde.
VIII.
Malereien
im
alten
Schlosse
VOD
Schleifsheim.
Bei der Angabe der Summen, die in den Iahren 1612 bis
161g für den Münchener Residenzbau ausgegeben wurden, be-
merkt Naglerz), dafs in den 93,075 ü, die im Jahre 1617 ver-
1) Siehe "Inventarium über die in dem Churfrtl. Lust-Schlofs Dachau
samentlich vorhandtene mallerey en 1754" im Kgl. Kreisarchiv für Oberbayern.
Dabei liegt ein Zettel vom I5. ]'uli 1760 mit der Anweisung, die Bilder nach
Schleifsheixn zu schicken. Das Bild ist auch genannt in einer dort befindlichen
"Designation jenner gemählen, Welche aus dem Churfrl. magazin zu München
in das aüßh CH. Lust-Schlafs Dachau abgegeben worden vom 1. Sept. 1759",
Die Bilder sind ohne Namen der Künstler eingetragen.
2) München 1863.