VI. Candids Thätigkeit f.
d. v. Maximilian gegr.
Teppichmanufaktur.
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stalt und einem sich auf diese beziehenden Verse angebracht;
in den Ecken beiinden sich Kartuschen mit Masken und Löwen-
köpfen.
Wie bei den Vincentinoschen Gemälden gehören je eine
biblische und eine Weltliche Darstellung zusammen. Sie stellen
in Beispielen verschiedene Tugenden dar.
Wir beginnen unsere Schilderung mit der Gedeondarstel-
1ung'), die uns den Helden wie die übrigen Gestalten dieser
Reihe aus dem Bilde herausschauend zeigt. Ruhig steht er da
mit reich ornamentiertem Harnisch und Schild und einer Lanze
in der Rechten, Während im Hintergrunde am Bache seine
Krieger in verschiedener Weise das Wasser schöpfen. Ihm
entspricht Leonidasz), der eine Rechte auf den aufgestellten
"Schild gelegt hat, auf dem ein mit einer Schlange kämpfender
Adler dargestellt ist, und der mit der Linken nach hinten weist,
wo in enger Felsschlucht seine kleine Schar kämpft.
Zu diesen beiden kommen zwei weibliche Heldengestalten:
Debora 3) und Zenobiaß) Erstere in langem Gewande vor einer
Palme stehend mit Gesetzesrolle und Stab, während hinter ihr
jenseits eines Flusses der Kampf tobt; letztere einer Amazone
gleich kurz gewandet und gepanzert mit Pfeil und Bogen leb-
haft nach vorn eilend, während im Grunde ihre Truppen mit
denen des Gallienus zusammenstofsen.
Den freudigen Opfermut stellen Eleasars) und Mucius Scä-
vola 6) dar; jener als Sieger freudig das Schwert emporhaltend
1) Vers: Ut vincant alii quot possunt millia scribunt
Hie ne vincatur millia diminuit.
2) Vers; Angustas fecere vias saxa obviis Persis
Sed magis angustas fecerat iste manu.
3) Handzeichnung.
Vers; Terruerat Bellona ducem quem faemina fxrmat
Hostis ad interitum dux flt et ipsa ducis.
4) Vers: Vici aquilas vicique probum non improba Caesar
Nec cum me licuit vincere victor erat.
5) Vers: Dum fodio ventrem Barrhus cadit hostis in hostem
Non potuit tumulo nobiliore tegi.
6) Handzeichnung.
Vers: Magnanimam attonito dum dextram torret in igno
Non habuit sensum Mutius, hostis habet.
Vers: