Volltext: Peter Candid

Einleitung. 
1558-62 werden für einen grofsen Saalbau, dessen Ausführung 
Wilhelm Oeggelr) (Eckl, Oekhl) versah, 8000 H. verausgabt. 
Haeutle vermutet, dal's wir es hier nicht mit einem Neubau, 
sondern nur mit einem teilweisen Umbau des Ostflügels der 
"Neuveste" zu thun haben und identifiziert den Saal mit dem 
von Wening 2) beschriebenen Georgssaale. 
Noch unter Albrecht wurde das Antiquarium erbaut, über 
das er sich im ]ahre 1569 folgendermaßen äufserte: „darauf Wir 
von vnserer Neuen vest zue vnserer Bibliotec vnnd Antiqui- 
tatibus eine newe behausung erpawet". Dadurch wurde die 
Brunnenhofanlage geschaffen, an deren nordöstlicher Seite sich 
ein Bogengang hinzog. 1576 wird in diesem Hofe an dem 
Brunnen gearbeitet. Wir glauben nämlich, die Notiz bei 
Westenrieder 3) „Hanns Reisinger Gieszer von Augsburg thätig 
beim Brunnen in der Neuen Feste" auf die Thätigkeit am 
Wittelsbacher Brunnen beziehen zu dürfen, was auch mit einer 
Angabe Naglers4) übereinstimmt. 5) Auf den Brunnen selbst 
kommen wir später zu sprechen. 
Nagler 6) und ihm folgend Stockbauer und Reber sprechen 
noch von einer Hofgartenanlage Albrechts im Osten der Resi- 
denz, deren Schilderung wir nach Nagler folgen lassen: 
„Der Hofgarten an der neuen Veste war ebenfalls eine 
Prachtanlage im länglichen Viereck mit Geländern von Mar- 
X) In den Hofzahlamtsrechnungen am meisten gebräuchliche Schreibung. 
2) Michael Wening, Historico-topopraphica Descriptio. Das ist: Beschrei- 
bung desz Churfürsten und Herzogthumbs Ober- und Nidern Bayrn etc. Anno 
MDCCI. 
3) Lorenz von YVestenrieder, Beiträge zur Vaterländischen Historie, München 
1790, Band III. Verschiedene Ausgaben und Anzeigen, Künstler, Kunstsachen 
und Gelehrte, so anders betreffend unter Albert V., Wilhelm V. und lNIaxi- 
milian I. Aus alten Handschriften gezogen. 
4) G. K. Nagler, Acht Tage in München. Erste Abtheilung: Topographische 
Geschichte von Münchenund seinen Vorstädten. 2. Airflage 1863. S. 49, 
5) Dafs die Anlage des Brunnens nicht in eine spätere Zeit fällt, auf die 
verschiedene Einzelheiten hindeuten, geht daraus hervor, dafs derselbe bei der 
Errichtung des Augustusbrunnens in Augsburg als Vorbild diente. In dem 
Baumeisterbuche vom Jahre 1590 (im städtischen Archiv von Augsburg) findet 
sich die Notiz vom 4. November: "verehrt maister Symon Zwitzel p. ein zörung 
den röhrkhasten vnd ander gebew zu München zubesehen 6  
6) München 1863, s. 50f.
	        
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