Candids Thätigkeit f.
v. Maximilian gegr.
Teppichmanufaktur.
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bringt, und im Grunde einen ]äger, der mit seinen Hunden zur
Jagd zieht. Eine gemüthliche Herbstfeier kündet den Ok-
toberx) an. Bezeichnend für den Novemberz) ist der herbst-
lich gefärbte Wald, in dem Arbeiter Bäume fällen und eine
Reitergesellschaft sowie kühne Waidgesellen Jagd auf einen
trotzigen Keiler machen. Fröhliche Weihnachtsstimmung
spricht aus den Mienen der Gesellschaft, die auf der Dezember-
darstellung 3) an dem Schlachten des Schweins teilnehmen.
Die Darstellungen des August, September, Oktober und
Dezember zeigen im Hintergrunde die Ansichten der Städte
München, Ingolstadt, Landshut und Straubing. jede Darstellung
trägt ein Zeichen des Tierkreises.
Den Monatsdarstellungen sind die der vier Jahreszeiten
nahe verwandt, während die beiden Tageszeiten einen mehr
allegorischen Anstrich haben und sowohl in der Anlage als
auch in der Durchführung hinter den übrigen zurückgeblieben
sind. i)
Aus den Mauern des im Grunde sichtbaren Schlosses hat
der Frühling 5) die Kinder in den Park gelockt, wo sie sich
teils mit Blumen im Grase gelagert haben, teils in heiterem
Spiele tummeln. In der Hitze des Sommersö) fächelt sich eine
vorn auf einem Felsen sitzende schöne Frauengestalt, während
eine andere, die hochgeschürzt nach vorn eilt, ein Schweifs-
tuch vors Gesicht hält. Vor ihr liegt ein jappender Hund,
links rieselt ein erfrischender Quell, hinten baden Hirsche in
einem Flusse. In einer weinumrankten Laube nimmt ein
Winzer eine Melone aus einem mit des Herbstes 7) reichen Er-
trägen gefüllten Korbe, den ihm eine Winzerin reicht. Im ge-
mütlichen Stübchen sitzt in des Winters 8) Kälte ein Alter mit
Pelzmantel und -Kappe an einem Ofen, unter dessen Bank ein
1) Stich von Amling 1702.
2) Weder Stich noch Handzeichnung.
3) Stich von Amling I7OI-
4) Zeichnungen zu denselben haben SiCh
5) Stich von Amling 1700.
ö) Stich von Amling 1698.
7) Stich von Amling 1698.
V8) Stich von Amling X698.
nicht erhalten.