Volltext: Peter Candid

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Zweiter 
Teil. 
schon früher I) zum Vergleiche herangezogene Constantin, ein 
dekoratives Prachtstück, aber so sehr verblafst, dafs die Farben- 
wirkung fast ganz verloren gegangen ist. Die auf Leinwand 
gemalte Figur ist über Lebensgröfse. In einer Rüstung, über 
die ein Mantel geworfen ist, schreitet in Vorderansicht der 
Kaiser eine Treppe herab. Die Linke ist in die Seite gestemmt, 
mit der nach unten gehaltenen Rechten hält er eine Stange 
mit dem iiatternden Labarium. Das mit einem Lorberkranze 
geschmückte Haupt ist nach rechts gewandt, wo das Zeichen 
des Kreuzes mit der Umschrift: "In hoc signo vinces" erscheint. 
Unten rechts steht ein Helm mit wallendem F ederbusche.  
Dazu kommen zwei auf Leinwand gemalte, von Engeln gehaltene 
Wappen mit dem Monogramme des Maximilian und der Elisa- 
beth und ferner drei mit goldgelbem Grunde versehene Lein- 
wandstücke, von denen das gröfsere in der Mitte eine auf Wolken 
sitzende Engelsgestalt mit Violoncell und Bogen, und an den 
Seiten je einen nackten Engel, von denen der eine einen Köcher, 
der andere einen Bogen trägt, zeigt, während auf den beiden 
anderen auf Wolken sitzende Engelsgestalten dargestellt sind, 
welche Blumen streuen. Die Ausführung dieser drei Bilder ist 
eine so vorzügliche, die Pinselführung eine so sichere, Was be- 
sonders in der Behandlung der reizenden Lockenköpfe hervor- 
tritt, dafs wir dieselben mit gutem Rechte als von dem Meister 
selbst ausgeführte Werke betrachten dürfen. Die beiden Engel 
des gröfseren Bildes erinnern in ihrer ganzen Auffassung un- 
mittelbar an die des Kaisersaales der Münchener Residenz. 
Candids Thätigkeit für die von Maximilian 
gegründete Teppichrnanufaktur. 
"Ire (r) Dhlt. recreation sein seine tapezereien, rnahlerey, 
drehen", so erzählt Hainhofer bei der Schilderung seines Müm 
chener Aufenthaltes im Jahre 1612, und in dem folgenden Jahre, 
119.
	        
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