Volltext: Peter Candid

Die 
herzogliche 
Residenz. 
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arbeitet waren und dem Roman Boos als Vorbild dienten. Da. 
wir jedoch aufser einer von Haeutle angegebenen, ungefähr 
aus dem Jahre 1630 stammenden Rechnungsnotiz „von mach- 
vnnd Possirung Zwaier grosser Hercules Bilder in dem ChurH. 
newen Garten x33 fl. von Kaspar Riedl" nichts über diese 
Werke wissen, so läfst sich nichts Genaueres darüber sagen. 
Wie wir bei Betrachtung der Residenzräumlichkeiten be- 
merkten, waren in manchen derselben bedeutende Verände- 
rungen vor sich gegangen, wobei auch viele Malereien entfernt 
Wurden. Einige derselben vermochten wir in der Schleifsheimer 
Gallerie oder in alten Verzeichnissen nachzuweisen, über die 
meisten fehlen uns jedoch alle Nachrichten. Andererseits sind 
wir über die ursprüngliche Ausstattung vieler Räume, in denen 
aller Wahrscheinlichkeit nach auch Candid thätig war, ganz 
im Unklaren und es ist daher sehr wohl möglich, das eine 
Reihe dekorativer Stücke, die uns noch bekannt ist, aus diesen 
Räumen stammt. 
Am wahrscheinlichsten erscheint uns dies für die vier Ge- 
mälde, die der Marchese Bianconi bei seinem Aufenthalte in 
München kaufte und dann in seinem Palaste in Bologna auf- 
hing. Er schreibt darüber in dem ersten seiner Briefe an den 
Marchese Ercolano: „]o non so se note vi sieno Popere di Pier 
Candido, perche non so se ve ne sia alcune in vista per Pltalia. 
In ogni caso quattri pitture di costui compagne rappresentanti 
quattro fiumi, veder potrete un giorno in casa mia a Bologna, 
le quali io comprai due anni sono in Baviera" (also 1760). 
Die übrigen Stücke, welche wir im Sinne haben, befinden 
sich im Depot der Schleifsheimer Grallerie. Das eine ist der 
Terme matris opem, pendenti quaerere calce 
Sic premit Alcides premiturque Anthaeus et aegre 
Stridenti rapidum revocat pulmone calorem. 
Ipse aliquando ruit verus Tirinthius astris 
Visums Flctos: conformatisque lacertis 
Ad simulacra suum corpus metitur in umbra 
Majoresque fremens merito dolet esse Colossos 
Sic alibi pariter victus cum imponitur aether 
Sudat et Atlantem turbato respicet ore 
Adjectumque novum queritur sub pondere pondus. 
13'
	        
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