Volltext: Peter Candid

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Zweiter Teil. 
lichen Gemählen vorstellen. Worbey erinnert wird dasz eben 
nach diesen Originalien die sehr köstlich mit Gold, Silber unnd 
Seyden gewürckte Tapeten zu Bezierung der Churfürstlichen 
Residentz durch aygnes von Churfürst Maximilian I. ausz H0]- 
land beschribne Künstler allhier verfertiget. Dise Originalia. 
aber wegen ihrer sondern Raritet in diser Gallerie zur Zierde 
angehengt unnd bereits durch Carol. Gustav ab Arnling Chur- 
fürstl. Kupferstechern zu gravirn angefangen auch guten Theils 
schon verfertiget seynd." Die Darstellungen der leider nicht 
mehr vorhandenen Kartons werden wir bei Betrachtung der 
Teppiche kennen lernen. "Zwischen diesen grossen Gemählen", 
fährt Wening fort, „seynd nit münder Ruhm-würdig die vere 
schiedene auf Stein Art gemachte Laboris Herculis, welche 
sich in holen Feldungen in der obern Grallerie anfangen und 
nebst beederseits ausz rothem Marrnel zur Ruhe bequeme 
Sitzen bisz zu End diser Gallerie unnd also vor die daran ge- 
baute Fürstliche Wohnung auszgethailet seynd." Die genannten 
Statuengruppen sind nicht mit denen identisch, die heut in den 
sieben Nischen am Ostende der nördlichen Gallerie stehen. 
Dieselben rühren von Roman Boos her, der gegen Ende des 
achtzehnten Jahrhunderts in München als Hofkünstler wirkte, 
und sind aus Holz geschnitzt. Nach Nagler I) soll derselbe dazu 
Zeichnungen des Candid, die sich im Handzeichnungskabinette 
Münchens befänden, benutzt haben. Dieselben waren dort 
nicht vorhanden. Die Angabe ist vielleicht dahin zu ver- 
bessern, dafs die ursprünglich dort aufgestellten, zum Teil schon 
von Baldez) erwähnten Gruppen nach Candids Entwürfen ge- 
I) Künstlerlexikon. 
2) In dem oben S. 147 Anm. 2 angeführten Epithalamiou, wo 
Schilderung des Pavillons heifst: 
Moenibus ambitur solidis quibus haeret utrimque 
Porticus excurrens vasto longissime tractu 
Fortia quo videas magni monumenta Labores 
Herculis ut Libycum compresso gutture monstrum 
Edomet offensus monstro majore Noverca 
Ferratas ut figat aves; medioque Subactum 
Corpore Terrigenam dextra sustollit in altum 
Exclamare putes miserum nimiumque negatam 
nach 
der
	        
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