Volltext: Peter Candid

Einleitung. 
tume fahnden, wobei er aber durchgängig betrogen wurde, in- 
dem die darunter stehenden Namen gefälscht waren. Der im 
Jahre 1598 von F ickler geschriebene Katalog I) der Sammlungen 
Albrechts weist 3407 Nummen auf, von denen sich die Nummern 
1-2205 auf Handzeichnungen, Kupferstiche, Elfenbeinarbeiten, 
WVaffen, Gläser und mancherlei Kuriositäten beziehen, Während 
die anderen 2206-2586 Bronzen und 2587-3407 Gemälde nennen. 
Bei der Anlage war ihm ein niederländischer Arzt Samuel 
Quichelberger behülflich, der in einer Schrift vom Jahre 1565 
die Grundsätze, nach denen er verfuhr, niedergelegt hat. Die 
Kunstkammer, die Albrecht für seine Schätze hatte erbauen 
lassen, ist aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem Antiquarium 
identisch, dessen Erbauung in eine viel frühere Zeit fällt, als 
man vordem angenommen hat. 
Die Ankäufe der Werke besorgten aufser den Fuggern in 
Augsburg vornehmlich zwei Männer, die Antiquare Iacopo 
Strada aus Mantua und Niccolo Stoppio aus Venedig, deren 
Thätigkeit eingehend in dem Werke Stockbauers: Die Kunst- 
bestrebungen am bayerischen Hofe unter Herzog Albert V. und 
seinem Nachfolger Wilhelm V. (1874), geschildert ist. 
Wie sich aus Steigenbergers Geschichte der Münchener 
Bibliothek 2) ergiebt, setzte sich die Bibliothek Albrechts vor- 
nehmlich aus den Sammlungen des Hartmann Schedel, des Io- 
hann Albert Widmannstadt und des Hans Jacob Fugger zu- 
sammen, und zwar entstammten der ersteren die lateinischen 
und deutschen Werke, der zweiten die hebräischen, syrischen 
und arabischen Werke und der Fuggerschen Bibliothek die 
griechischen Handschriften. Bedeutende Gelehrte, wie der Ar- 
chivar Erasmus Vend, der Hofratspräsident Wiguleus Hund 
und der Kanzler Simon Eck standen ihm ratend zur Seite. 
Eine Beschreibung der Entstehung und Entwicklung des 
Münzkabinets danken wir Ignatz Streberß) 
 In der Kg]. Hof- und Staatsbibliothek zu München. Cod. Bav. 2133. 
z) G. Steigenberger, Historisch-literarischel" Versuch von Entstehung und Auf- 
nahme der kurfünstlichen Bibliothek in München 1784. 
3) In den Denkschriften der Bayerischen Akademie der Vvissenschaften vom 
Jahre 1808; dazu zwei Fortsetzungen in den Jahren 1813 und 1819.
	        
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