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Zweiter
Teil.
Dreiecksgiebel sich das Monogramm des Maximilian und der
Elisabeth belindet, belebt.
Das Tonnengewölbe ist reich mit weifsem Stuckornament
bekleidet, in dem Rahmenwerk mit pflanzlichen und iigürlichen
Motiven wechseln, und zeigt in seinem Scheitel siebzehn von
Stuckrahmen umgebene Freskogemälde, die durch kleine in
Stuck hergestellte Reliefdarstellungen mit einander verbunden
sind. In den Stichkappen sind in aufgernalten Rahmen die
Porträte bayerischer Fürsten gemalt. Die nach unten mit breiter
Basis auslaufenden und auf männlichen und weiblichen Masken
ruhenden Zwickel waren nach Haeutle ursprünglich auch mit
Malereien geschmückt, die Oberhofer, Vogel und Gottbewahr
ausgeführt hatten; dieselben gefielen aber dem Herzoge Maxi-
milian nicht und wurden deshalb von Castelli durch Stuckorna-
mente ersetzt. Die Deckenbilder malten, so berichtet Haeutle
ferner, Hans Käpler und Christian Stainmüller, und zwar habe
ersterer die Akademie, den bayerischen Adel, die Einigkeit,
Bayern, München, Landshut, Straubing, Inn und Isar gemalt
und 15 H. für jedes Bild erhalten, während Stainmüller für die
Ausführung der Veritas, Auctoritas, Patientia und Vigilantia je
20 H. erhalten hätte. Diese letztere Angabe ist falsch, denn
diese vier Bilder beiinden sich garnicht in diesem Gange, son-
dern in einem der Steinzimmer, wo wir dieselben zu betrachten
haben werden. Statt ihrer kommen zu den von Käpler ge-
malten acht andere Darstellungen: der Lech, die Donau, Burg-
hausen, die Saline, die Jagd, der Fischfang, das Kriegswesen
und die Religion, die alle durch Beischriften gekennzeichnet
sind. Zu einem Teile dieser Bilder haben sich die Handzeich-
nungenI) des Candid erhalten, äußerst flott mit der Feder ge-
1) Im Kgl. Handzeichnungs- und Kupferstich-Kabinet zu München, wohin
sie im Jahre 1807 aus einem der aufgehobenen Klöster gekommen sind. Vergl.
eine Anfschreibung daselbst: „Verzeichnisz derjenigen Zeichnungen, welche aus
den aufgehobenen städtischen Klöstern sind eingesendet und von der Kupferstich-
Untersuchungscommission zum König]. Zeichnungs Cabinet an den Unterzeich.
neten (Chr. v. Mannlich) abgegeben worden d. I4. Sept. X807: Aus dem Kloster
R. 41 Zeichnungen „aus dem band Peter candit" meistens original. Die hier
genannten Zeichnungen zu dem Theatinergange tragen die Nummern 70819-47099
und 1701-1703.