Volltext: Peter Candid

Residenz. 
Die herzogliche 
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doch geht aus verschiedenen Angaben hervor, dafs derselbe 
viel früher anzusetzen ist, als es NaglerI) thut, den verschie- 
dene Notizen, wie die, dafs im Dezember des Jahres 1612 bei 
"unsers Herren-Thor der Grund gegraben" worden sei, und dafs 
in demselben Jahre „Heinrich Schön Paumeister vmb die zum 
neuen gepeuw gemachte Visir") 12o H. erhalten habe, dazu ver- 
anlafste, den Anfang in dieses Jahr zu rücken, wobei er jedoch 
bemerkt, dafs _Maximilian schon im Jahre 1607 ernstlich an eine 
Erweiterung gedacht habe. 
Anhalt geben einige Andeutungen Hainhofers, der im Jahre 
1611 durch das südliche der beiden Westportale schritt. Das 
beweist, dal's der im Jahre 1612 genannte Plan des Schön 
sich unmöglich auf den Westflügel bezogen haben kann, da 
dieser, wie bemerkt, einheitlich entworfen ist und keinerlei 
Trennung erlaubt. Dafs derselbe schon in diesem Jahre zum 
gröfseren Teile fertig dastand, geht mit Gewifsheit daraus her- 
vor, dafs in den hier liegenden Steinzimmern mit Ausnahme 
der beiden nördlichen", welche die Jahreszahl 1617 zeigen, in 
der Stuckverkleidung das Jahr 1612 angebracht ist. Früher als 
dieser Teil entstand der Südflügel, denn in dem hier gelegenen 
Herkulessaale nennt Hainhofer schon 1611 Wandgemälde, auf 
die wir zurückkommen werden. 
Der Bau, für den im Jahre 1612 der Grund gegraben wurde, 
ist nichts anderes als der Nordiiügel des Kaiserhofes, was mit 
Sicherheit aus Hainhofers Worten aus diesem Jahre hervor- 
geht: „jetzt führen sie (Ire Dhlt) einen starckhen baw, brechen 
von allen gebewen gegen der Stadtmauer gar vil hinweckh 
vnd vvürdt W01 ein statlichs Wesen werden". Das Herrenthor, 
von dem Nagler sprach, lag, wie der Volckmersche Stadtplan 
vom Jahre 1613 zeigt, auf dem leider die ganze Residenz nicht 
angegeben ist, an der Nordwestecke der Residenz und von da 
aus zog sich an der Nordseite entlang die Stadtmauer hin.  
Über den Bau des Ostflügels mit den Trierschen Zimmern fehlen 
alle Andeutungen. 
I) München 1863. 
2) Diese Hofkammerrechnungsnotiz brachte er schon im Jahre 1845 in seinem 
Künstlerlexikon unter Schön.
	        
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