Teil.
Zweiter
genannt, das möglicherweise mit einem der nicht näher be-
stimmbaren Marienbilder des Candid zusarnmenfällt.
Eines derselben wird in einem Verzeichnisse der Werke
genannt, die am 22. Mai 1805 von Nymphenburg nach München
gesandt wurden I), "eine Maria mit dem Jesu Kind in halber
Figur. Holz 3' i" hoch 2' u" breit." Eine Maria mit dem Kinde
in halber Figur und Lebensgröfse von Candid nennt Ritters-
hausen in der Theatinerkirche. Von diesem Bilde heifst es in
einer Beschreibung der Kirche vom Jahre 17892): „Über dem
Betstuhle (der Sakristei) hangt ein Marienbild von Peter Can-
dito, sonst Peter de Wit, der Kopf unserer lieben Frau hat ein
gar schönes Profil, das Colorit ist schöner als an den meisten
seiner Stücke". Das Bild beiindet sich nicht mehr in der Theatiner-
kirche und leider war nicht zu ermitteln, wohin dasselbe gekommen
ist; sollte es erst in der vor einigen Jahren vorgenommenen Ver-
steigerung von Gemälden dieser Kirche mit fortgekommen sein,
so bleibt die Identität mit dem aus Nymphenburg geschickten
Bilde ausgeschlossen, die sonst immerhin möglich ist.
Eine Mutter Gottes, ein Brustbild, nennt Halm 3) in der
S. Veit-Stiftskirche zu Freising, die, heut in ein kleines Museum
umgewandelt, das Bild nicht mehr bewahrt. Der Verbleib des-
selben ist unbekannt. Ein anderes Muttergottesbild von Candid
wird von Westenrieder4) in der Kleinen Lateinischen Kongre-
gation genannt. Dasselbe fällt vielleicht mit dem Werke, das
Rittershausen in der Sakristei der Lateinischen Kongregation
anführt, zusammen: einer Verkündigung Mariae „im Kanditischen
Ton", die für ein Werk des Schwarz ausgegeben würde. Wir
kennen dieses Bild nicht und können deshalb auch nichts Be-
stimmtes darüber sagen, vermuten jedoch, dafs es nicht von
Schwarz, sondern von Candid stammt, denn wir wissen nicht,
dafs Schwarz sich durch Candid habe beeinflussen lassen, während,
wie wir sehen werden, das Umgekehrte wohl der Fall war.
I) Manuskript im Kgl. Kreisarchiv für Oberbayern.
2) Merkwürdigkeiten der kurfiirstlichen Hofkirche der P. P.
München 1789.
3) Materialien zur bayerischen Kunstgeschichte. Manuskript
Hof- und Staatsbibliothek zu München. 23 Faszikel.
4) München 1782.
Theatiner
in
der
Kgl.