Volltext: Peter Candid

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Teil. 
Zweiter 
stützt, dafs sie von Gerhard modelliert und von Pellagio ge- 
gossen seien, wissen wir nicht. Die Rechnungen berichten. 
wie gesagt, nichts Bestimmtes über die Meister der plastischen 
Werke. Aus ihnen geht nur hervor, dafs Gerhard wesentlich 
bei der Herstellung beteiligt war. Pellagio kommt in den 
Rechnungen der Jesuitenkirche gar nicht vor, auch Krumper 
nicht, doch nennt diesen mehrere Male die Malerrechnung, nach 
der er 158g häuiig Gelbwachs „zu engeln" und einmal „zu den 
12 aposteln" erhält, wie ein Jahr früher Gerhard solches "zum 
patron der engl iliegl" empfangen hatte. Das läfst uns ver- 
muten, dafs auch Krumper bei der Ausschmückung thätig war, 
indem wir es für möglich halten, dal's sich diese Notizen 
auf Modelle zu Nischenfiguren beziehen, die ja Engel und 
Apostel darstellen. In demselben Jahre nennen die Rech- 
nungen der Iesuitenkirche einen Jeronimus Thomann, der für 
„12 stainen pilder so in schiessen steendt zueerpressen" 126 H. 
erhält. Wahrscheinlich hängt auch diese Angabe mit jenen 
Arbeiten zusammen. Rittershausen und Westenriederl) schreiben 
den Entwurf der Nischeniiguren dem Candid zu. Diesem müssen 
wir jedoch in bezug auf die Engel widersprechen, da sie durch- 
aus nicht an ihn erinnern und viel eher auf Sustris zurückzu- 
führen sind, dagegen halten wir es bei einer Zahl der Apostel, 
deren Zeichnung und Gewandbehandlung eine ganz andere ist, 
immerhin für möglich. 
Die beiden im rechten Querschiffe stehenden Bronzen hatten, 
wie schon aus der Beschreibung vom Jahre 1597 hervorgeht, 
ursprünglich eine andere Aufstellung. "Im Chor darinnen", so 
beschreibt sie Hainhofer im Jahre 1611, „ist ein schöner fues von 
Ebeno darauf ein beckhin, in welchem dass Weywasser, davor 
ain schöner Metalliner Engel stehet, der es in zwo händen helt, 
hinder dem beckhin stehet gar ein hohes Ebeno creutz stockh 
Maria Magdalena auch von brunso, die vrnbfangt dass Creutz 
vnd ligt bey Ihr ein metalliner todtenkopf vnd zwo bainer...." 
Diese Werke werden im allgemeinen dem Candid zugeschrieben, 
dessen Entwürfe nach einigen Gerhard, DäCh anderen Krumper 
I) Rliinchen
	        
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