Zweiter
Teil.
„cr0tiscy zumaln" jener „zu den steten vnd merkten" (1586) und
"zu den Stadt-Wappen" (1588).
Wilhelm ging bei seinem Erweiterungsbaue mit einem
grofsen Plane um. Er hatte nämlich die Absicht, die Katha-
rinenkapelle und die Georgskapelle niederzureifsen, und an ihre
Stelle eine neue zu setzen. Obgleich er schon dazu die ober-
kirchliche Genehmigung erhalten hatte, wurde der Plan doch
wieder fallen gelassen, und statt dessen durch YVendel Dietrich
die Katharinenkapelle, die wahrscheinlich erst jetzt den Namen
Renatenkapelle empfing, baulich umgestaltet, während die
Georgskapelle in ihrem alten Zustande belassen wurde. Nun
fanden wir in der Malerrechnung, dafs Candid im Jahre 158g
mit anderen Malern zusammen bald für die „fl. capelle", bald
für die „fl. neue capelle" dann und wann heifst es für die
„Georgen capelle"- Farben empfing, und wir meinen, indem wir
die fürstliche Kapelle mit der Georgskapelle identisch nehmen,
dafs hier von der Ausschmückung der oben genannten Kapellen
die Rede, ist. Dazu kommt noch, dal's Candid in diesem, Wie
im vorhergehenden Jahre Farben erhielt für „ein Katharinen-
bild", das möglicherweise zum Altarblatt der Katharinenkapelle
bestimnzt war. YVohin dasselbe gekommen ist, wissen wir nicht,
und ebensowenig vermögen wir anzugeben, ob die in den Ufü-
zien bewahrte Handzeichnung CandidszVermählung der heiligen
Katharina und verschiedene Heilige (Feder und getuscht), zu
diesem Bilde gehört. Für die Katharinenkapelle malten nach
Haeutle im Jahre 1583 Christoph Schwarz, später Viviani und
Hans Holzmair, und 159i arbeitete Hubert Gerhard für dieselbe.
In der Georgskapelle (resp. fürstlichen Kapelle) wird bei der
Farbenverteilung neben Candid stets Ponzony genannt.
Die Malerrechnung redet noch von zwei anderen Kapellen,
in denen Candid um diese Zeit thätig gewesen ist. Im Jahre
1587 erhielt er, aber nur einmal, Farbe für die „Freylein Maxa
(lXIaximiliana) capelle", in der, wie uns die Hofzahlamtsrech-
nungen angeben, in den Jahren 1,589 und 1590 die Maler
Schöpfer und Henneberger und die Bildhauer Adam Krumper,
Degler u. a. arbeiteten. Die Kapelle befand sich in der Resi-
denz, wo die Herzogin Maria Maximiliana bis zum Jahre 1603
wohnte, um hierauf eine Wohnung im Altenhofe oder im Stifts-