Wünschen, dass die Kostbarkeiten des Schatzhauses Shösöin gleich-
falls dort zur Ausstellung gelangten, ehe die alte Holzbude einmal
in Flammen aufgeht; aber bisher scheint man in den Hotkreisen
wenig Neigung dazu zu verspüren, und der Ansicht zu sein, dass
das Privateigentum des göttlichen Mikados durch den alltäglichen
Anblick profaner Menschen entweiht werde.
Das Museum in Nara wurde 1896 eröffnet, es ist ein eben-
erdiger im Renaissancestil gehaltener Bau; mächtige korinthische
Säulen zieren das Portal, flache Säulenreliefs mit ionischen Kapitälen
Das
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Nara.
unterbrechen die in Felder eingeteilten Wandflächen. Nur be-
scheidene Mittel standen zur Verfügung, um diesen einfachen, aber
zweckentsprechenden Bau, der durchgehends Oberlicht hat, auf-
zuführen. Hinsichtlich seiner Lage aber in einem freien Naturparke
ist er von unübertroffener Schönheit. Er liegt eingeschlossen von
sanft aufsteigenden Hügeln, dicht an der grandiosen von moos-
bedeckten Steinlaternen besetzten Cryptornerienallee, die zum alt-
ehrwürdigen Kasuga-Tempel führt. Zahlreiche Rehe und Hirsche,
die dort heilig gehalten werden, und die zu erlegen bis zur Re-
volution 1868 bei Todesstrafe verboten war, äsen vor dem Museum, in
den umliegenden Alleen und den Tempelanlagen; denn Nara ist seit