Volltext: Wandlungen im Kunstleben Japans

errichtet: Man setzte auf einen gemauerten, grässlich nüchternen 
Sockel einen Säulenstumpf, den ein riesig langes, lischförmiges 
Torpedogesehoss krönt. Dies geschmackvolle Werk wird von einem 
ordinären, grell gestrichenen Gusseisengitter" umschlossen, und um 
den Effekt noch zu steigern, hat man vier windschief stehende 
Laternen mit bunten Scheiben um dasselbe gepflanzt, die bei fest- 
lichen Gelegenheiten erleuchtet Werden. 
Man sieht also, auch andere Länder haben bisweilen mit ihren 
Siegessäulen Pech! 
Torpedogeschosse scheinen die Iapaner überhaupt für besonders 
dekorativ zu halten, denn sie verwenden solche mit Vorliebe für 
sinnige Kriegsdenkmäler. 
Würdig diesem Denkmal zur Seite steht das von Hiroshima, 
es steht auf dem Wege von Ujina, dem Hafen dieser Stadt, nach 
dort zur Augenweide der staunenden Menschheit. 
Hier erhebt sich äuf iviereckigem Steinsocltel, der eine Inschrift" 
trägt, ein Obelisk aus grauen unpolierten Granitblöcken. Unterhalb 
des oberen. Randesierhielt dieser eine Ümkragung, die Spitze jedoch 
ziert cinpaui einer-Kugel balancierender Adler aus Goldbronzc. 
Dieses uhäselige Vieh mitseinem"Wasserkopf, seinem kurzen ge- 
drungeneniiÄKAörpqE, der in! gar keinem Verhältnis zu dem riesigen 
Schädel steh" seinen Ganstlügeln, macht Miene, jeden Augenblick 
kopfüber zu eln.    
    
im den herrlichen Adler, nun Eigentriämg-Tdes isouth Kensington- 
Museums, Myochvln Muncharus, des berühähten Kunstschmiedes (les 
sechzehnten Iahrhtmderts. Ich kam dabei zuder Erkenntnis. (lass 
nun eine Wendung zum Bessern eintretenzäjxiizisse, denn schlimmere 
Kunstwerke können kaum mehr das Iliehtider Welt erblicken! 
Es ist doch erstaunlich. (lass bei diesem Volk, das noch 
heutigentags im Bronzegtiss, sobald es sich um Statuetten, Vasen 
von massiger Grösse handelt, Bewunderungswürdiges leistet, die 
Fähigkeit, umfangreichere Werke zu gestalten, total zu versagen 
scheint. Ein sehr schaiiifbeobachtentler, feiner und kluger Kopf. 
dem ich eines Tages meiiiirBedenken über diesen Punkt äusserte, 
erwiderte: "Glauben Sie mirji das japanische Volk ist erschöpft, es 
hat sich ausgegeben; (lietjetzige und kommende Generation kann 
unmöglich in dem Tempöi Weiter marschieren, in dem die vorige 
einsetzte. Der Grugud; auf dem sie steht, ist zu schnell aufgeftlhrt 
und nicht solide  gebaut; das Können hält nicht gleichen Schritt
	        
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