Durch die Sperre, die die Regierung über die Klöster verhängte.
wurde dem so schwungvoll betriebenen Handel mit alten Kunst-
werken zum grössten Leidwesen gewissensloser Priester und Händler
mit Altsachen der Garaus gemacht. Infolge dieser Institution, die
verhindert, dass gutes Material neuerdings auf den Markt kommt,
stiegen die Preise für gute Kunstwerke ins Unsinnige, und nun, da
sich die Händler keine echten Stücke mehr aus den Klöstern
beschaffen können, treten vortreffliche Imitationen an Stelle der
echten?) Durch eine streng geübte Kontrolle ist der Staat that-
sächlich Besitzer der Tempelschätze, da er dieselben jederzeit aus-
stellen kann, was auch die Hauptaufgabe des Museums in Kyoto
istfdenn von der jährlichen Subvention von 12000 Yen bleibt
wenig Geld zu neuen Erwerbungen übrig.
Die kurrstgeschichtliche Vergangenheit bringt es mit sich, dass
die Klöster um Nara am reichsten an Skulpturen aus der ältesten
Kunstepoche Japans sind: die in und um Kyoto gelegenen aber,
obgleich auch reich an Bildhauerwerken, besitzen zweifelsohne gie
wertvollsten altjapanischen und noch älteren altchinesischen Malereien.
NVas sich an Kunstschätzen, die den ältesten Kulturepochen ange-
hören, im Tokyoei" Museum befindet, stammt vorwiegend aus der
Umgebung Naras und Kyotos; hingegen verfügt Tokyo über ein
reiches ltlaterlal von Kunstwerken aus der Tokugawazeit (16O3Ül86S),
da,__es doch die letzten Iahrhunderte die Residenz der prunkliebenden
Shogune gewesen ist.
Das Kyotoer Museum, das unter dem zielbewussten energischen
Herrn Yamatalca steht, dürfte wohl das bestgeleitete sein und am ,
meisten auf die Bildung der japanischen Künstler Einfluss rhaben.
Sein cifrigstes Bestreben zielt dahin, dass sich die heranwachsende
Künstlergeneratioit an den Werken glänzender Kunstepochen bilden
möge, sich an ihnen begeistere und so zu bedeutenden Schöpfungen
angeregt werde.
Da alle zehn Tage die in Glasschränken ausgestellten Malereien
einerlei 0b Byobus, qlylakemonos") oder Kakemonos aus-
gewechselt und durch andere ersetzt werden, so hat man nun seit
dem Bestehen des Kyotoer Museums wie nie zuvor Gelegenheit,
"j Daher hkQnnnt es auch, dass der bedeutendste IIändler in jzfpanischeix Alt-
sachen, Bing in Päi-is, den Handel mit japanischen Antiquitäten aufgab, dgsr nicht
mehr genügend echte Stücke sich verschaffen konnte, andererseits nichtpiit minderer
Ware und Imitationen handeln wollte. I,"
Makemono ist ein eineinhalb bis höchstens zwei Fusäblfäites Bild von be-
trächtlicher Länge, das horizontal aufgerollt wird". ggf
Wandlungen.
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