ßbeide siridlem Priesterlrleidung dargestellt, mit dem Rosenkranz in
der Hand. Auf Statuen, die einer früheren Epoche angehören, sind
die Augen durch Bemalung wiedergegeben; von Unkeis Zeit an
aiber (Zwölftes Iahrhundert) machte man, um den Statuen mehr
läfgjben zu verleihen, Augen aus Krystall, Porzellan oder einer
anderem leuchtenden Masse.
Besonders merkwürdig ist die älteste, ca. 1400 Jahre alte Statue
des Museums, auf die mich der liebenswürdige Vicedirektor Herr
Nomura aufmerksam machte, die ich denn auch mit ihm eingehend
untersuchte. Es ist ein koreanisches Kunstwerk und stellt eine
Kwannon, eine Göttin der Barmherzigkeit, dar, die ein Bein über
das. andere geschlagen hat; während der rechte Ellbogen auf dem
Knie aufliegt, stützen zwei Finger der rechten Hand die Wange.
Die Statue ist ausHolz geschnitzt, vergoldet und lackiert; nur ein
schleierartiger ___Ue'berwurf über den Schultern, der gleichfalls mit
Lack überzogen, doch an mehreren Stellen schadhaft ist, besteht
aus Leder.
Wenn man bedenkt, wie eckig ähnliche Figuren an gotischen
Baudenkmälcrn sind, so kann man nicht genug über die freie
Bewegung und die ungezwungene Anmut dieses Kunstwerkes
staunen; das uns eine Perspektive auf eine grossartige Kultur in
Koreaierschäresst, von der heute im Lande selbst allerdings alle
Spuren verschwunden sind.
Herr Direktor Yamataka wie auch Herr Nomura, denen
für viele erwiesene Liebenswürdigkeiten zu grossem Danke
ptiichtet bin, machten mich auch auf die älteste, 1200 Iahre
japanische Statue des Museums aufmerksam. t
ich
ver-
alte,
Die in Holz geschnitzte Kichijö Tennyo (Glücksgöttin) ist
bemalt, das Antlitz weiss, die Gewandung jedoch vorwiegend, in
Rotbraun und Gold; sie ist in den Verhältnissen merkwürdig richtig,
das wallende Gewand wie auch die tlatternde Gürtelschleife sind
von grosser Freiheit und Lebendigkeit. Diese wie auch die bereits
vorher erwähnten Statuen sind nicht Eigentum des Museums,
sondern gehören wie die meisten der ausgestellten Objekte den
Klöstern in und um Kyoto. Als nämlich die Plünderung" der
Klöster so rücksichts- und gewissenslos wie möglich betrieben
ururde, kamen einsichtsvolle patriotische Iapaner zu der Erkenntnis,
dass, wenn dies noch mehrere Jahre in der ÄVeise fortginge, Iapan
aller bedeutenden Kunstschätze, die nur irgend transportabel sind,
beraubt sein wurde. Baron Kulcz", der Generaldirektor der Museen