Volltext: Häusliche Kunstpflege

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von kleinen gepressten Rahmen ist sicherlich nicht 
geschmackvoll, besser schon sind die als Reiseetuis 
bekannten Ledertäschchen zum Zusammenklappen, 
und recht ausbaufähig erscheint mir die heute manch- 
mal angewandte Idee, Glasrahmen in geeigneterWeise 
mit Möbeln zu verbinden, hinter denen man dann 
ganz passabel Wechselausstellungen von Photogra- 
phien machen kann. Allerdings kann das, falsch 
oder sinnlos gemacht, sich ebenfalls ins Schlimme 
wenden. 
Es giebt bei uns eine wundersame 
 Spezies von reich verzierter Ware, die 
{Sdgzke ' man "Kunstgegenstalnde" nennt. Kein 
Mensch dachte je 1m tiefsten Traume 
 daran, sich so etwas zu kaufen, und 
keiner verlangt im hellsten Wachen jemals nach 
seinem Besitze. Wer's aber geschenkt bekommt, 
der sagt: Heil", denn von Geschlecht zu Ge- 
schlecht hat sich in ihm der fromme Glaube ver- 
erbt, dieser Gegenstände Wirkung sei „das Leben 
zu verschönen". Deshalb: hältst du etwas auf dich, 
so musst du ja wohl dergleichen im Hause haben, 
es geht nicht anders, denn: als Gebildeter musst 
du dir „das Leben verschönen", dazu aber sind jene 
Dinge da,  also! Früher nannte man sie "Galanterie- 
artikel", jetzt nennt man sie mehr "Geschenksgegen- 
stände". Denn was du dir nicht selber thust, das 
füge du den andern zu: kaufst du "das" nicht für 
dich, so kauf es, um es zu verschenken, wie du
	        
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