Blickes.
insbesondere
Es fragt sich, worin diese besteht. Man kann nur sagen, man hat
ein Gefühl, als müsse da hinten im Rachen etwas Drückendes weg.-
oder ausgeputzt werden, und als sei dies wirklich geschehen, wenn
man so recht gegähnt und die Luft so recht hinter der Zunge herum
bis in alle Ecken des Rachens eingeschluckt hätte. Namentlich erstreckt
sich ein ähnliches Gefühl der Befriedigung durch das Gähnen bis in
die Gegend seitwärts vom Ohre an den Hals herunter oder hinter der
Zunge unter den Mandeln.
In dieser Gegend haben die Fische Spalten, welche wie der Mund
von vorn, so von den Seiten 11er in die Kanäle hineinführen, durch
die auch der Weg vom Maule in den Darmkanal geht, auf dem die
Speisen verschlungen werden. Am Rande dieser Spalten liegen die
Kiemen, die Organe, Welche bei den Fischen die Stelle der Lungen ver-
treten. Sie athmen durch dieselben, aber nicht durch Eindringen der
Luft, sondern durch Berührung mit durchströmendem Wasser. Man
nennt daher diese Spalten die Kiemenspalteil. Die Anlage zur Bildung
derselben Endet sich aber bei der Entwickelung im Mutterleibe auch
a.11 den Wachsenden Körpern des Menschen, der Säugethiere und Vögel,
bei denen sich doch keine Kiemen bilden. Die Spalten verschwinden
dann mit der Zeit auch wieder. Dass sie aber doch einmal da Waren,
wird
im Sinne der Descendenztheorie bekanntlich als ein Zeichen davon
aufgefasst, dass die Organismen, bei welchen dies der Fall ist, im Laufe
nnermesslicher Zeiten. durch Abstammung und Umwandlung aus solchen
entstanden sind, die wie die Fische Kiemen gehabt und durch Kiemen
geathmet haben. Nun erhält sich also auch bei allen diesen späten
Nachkommen die Anlage zur Bildung derselben mit Allem, was dazu
gehören würde, obgleich sie nie mehr fertig werden und in Function
treten. Es erhält sich auch Einiges von dem, was dazu gehört, (lauernd,
z. B. die Nerven, welche sich an den Kiemenspalten und Kiemen
bilden und welche, wenn dieselben in Function treten, nöthig sind,
um diese zu reguliren.
Wir können nun annehmen, wenn solche Neben- oder Hülfsorgane
der Kiemenspalten und Kiemen, die sich bei Mensch und Thier nicht
nur bilden, sondern auch erhalten, auch wo keine Kiemen entstehen
und in Function treten, doch auch irgend eine Art von Function haben,
und wie man solche überflüssig gebildete Organe in der Descendenz-
theorie als rudimentäre bezeichnet, so kann man auch ihre Function