Gesichtes,
Ausdruck des
Der
lich unbewusst, aber doch willkürlich in der Absicht, ihn deutlich zn
sehen. Uebrigens ist dies selbst nicht zu sehen. Mit alledem wird
nun nicht mehr und nicht weniger bezweckt, bewirkt, und wenn man
es dem Menschen ansieht, diese Absicht daran erkannt, als dass er
den bestimmten Gegenstand, den er anblickt, sehen will und sieht,
sich also auch vermuthlich eben für ihn interessirt. Das ist nicht
viel, und doch ist es die Grundlage zu Allem, worauf wesentlich der
geistige Ausdruck des Blickes beruht, und alles Weitere kommt nur
als begleitende Modiiication der Art, wie es geschieht, hinzu und trägt
zu diesem Ausdruck bei.
Hier
lIlllSS
ich
111111
zunächst
eine
Art
VOll
Modification
des
Her-
ganges erwähnen, von deren Mitwirkung beim Ausdruck des Blickes,
wie ich glaube, mit Unrecht vielfach geredet worden ist, zuerst von
Johannes Müller in seiner berühmten vergleichenden Physiologie des
Gesichtssinnes und dem derselben angehängten Versuche über die Be-
wegungen der Augen und den menschlichen Blick. Es ist, oder wäre
nicht nur eine variirende Modificatioil, sondern eine eigentliche Ab-
weichung von der obigen Regel, wonach die beiden Augen sich stets auf
dem Gegenstande, den sie anblicken, treffen sollen. Joh. Müller be-
schreibt verschiedene Arten des Blickes, wobei sie sich entweder mehr
oder weniger convergirend treffen sollen, als nöthig und eben richtig ist,
um den Gegenstand beide gleich ins Auge zu fassen, wovon die
nothwendige Folge sein müsste, dass ihn der Besitzer der Augen auf
diese Art auch nicht mit beiden einfach sähe. Diese Art des Blickes
soll nach Müller's Ansicht als solche auffallen und allerlei ausdrücken,
und manche Autoren, wie z. B. Harless sind ihm in der Erörterung
dieses Themas gefolgt. Auch Henle behauptet, dass ein Mensch, der
sich viel mit nahen Objecten beschäftigt, mit der Zeit durch Gewohn-
heit einen auf das Nahe gerichteten Blick erhalten soll, "der als ein
enger bezeichnet und von denen, auf welchen er ruht, als forschender
oder gar durchbohrender empfunden wird". Ich kann mich nicht
überzeugen, dass an dem allen etwas richtig beobachtet oder ge-
deutet ist. Kein Mensch, ausser ein sehielender, vielleicht auch ein
geisteskranker oder betrunkener, sieht einen Gegenstand, den er sehen
will, anders an als so, wie es nöthig ist um ihn richtig zu sehen,
den nahen oder den fernen so, wie es eben der Nahe oder Ferne
entspricht, und wenn wir bemerken würden, dass er es nicht thäte,