insbesondere des Blickes.
rein sinnlich durch das vollere oder abgeschwächtere Bild des Sternes
im Auge und seines Glanzes an sich, Vor Allem aber giebt es auch
geistig dem Auge und dem ganzen Gresichte einen sehr verschiedenen
Ausdruck, und zwar das weit offene Auge einen lebhaften, das schwach
geöffnete einen müden, schläfrigen. Ganz natürlich; denn der Zweck
der Augenöffnung, die Absicht, die Jeder hat, der das Auge öffnet,
dass er Etwas sehen Will, wird so oder so erreicht, aber nur ein
träger, müder Blick begnügt sich zur Erreichung dieses Zweckes mit
der mindest genügenden Erhebung des Augenlides; jeder frische, leb-
hafte Augenaufschlag legt den Stern des Auges ganz bloss, und so
leuchtet aus dem vollen Bilde und Glanze desselben eine frische oder
erregte Stimmung heraus, während der matte Glanz des halb ver-
deckten Sternes auf eine nachlässige oder abgespannte Art des Blickes
ins Leben schliessen lässt. Und wenn sich damit mimisch im Augen-
blick die Stimmung oder „die Höhe geistiger Erregung", wie wir hier
wohl mit Recht nach Henle (s. o.) sagen dürfen, äussert, so giebt
derselbe Zug, wenn er zur bleibenden Eigenthümlichkeit bei einem
Menschen wird, dem Gesichte desselben physiognomisch den lebhaften
oder schläfrigen Ausdruck. Das weit oder knapp geöffnete Auge
macht ebenso wie die stramme oder schlaffe Haltung beim Stehen und
Gehen (s. den vorigen Vortrag) den Eindruck der grösseren oder ge-
ringeren Energie, mit der in beiden Fällen der Zweck der Bewegung
erreicht wird.
Das Zweite, was der Mensch mit wohlbewusster Absicht willkür-
lich thut und thun muss, um etwas zu sehen, ist, dass er seinen Blick,
d. h. die Achse seiner Augen in die Richtung bewegt oder einstellt,
in welcher der Gegenstand liegt, den er ansehen will, und zwar beide
so, dass sie sich eben auf diesem Gegenstande treffen. Denn dies ist
die Bedingung dazu, {lass er den Gegenstand mit beiden Augen nur
einfach, zugleich auch durch das Zusammenwirken beider wie körper-
lich (stereoskopisch) sieht. Die Achsen beider Augen müssen zu diesem
Zwecke vom Kopfe aus nach der Seite hin gerichtet sein, wo sich
der Gegenstand befindet, aber mit einander etwas convergirend, um
denselben oder sich auf ihm zu treffen, und zwar um so mehr, je
näher am Kopfe er sich befindet. Zugleich müssen beide Augen auch
innerlich so eingestellt (accommodirt) sein, dass der Gegenstand im Auge
ein möglichst deutliches Bild giebt, und auch dies erfolgt, _zwar ziem-