auf dem
"deutschen
Theater"
Berlin.
Damit
sich
dies
nun
darstellt
als
erträglich
Für unser feineres sittliches Empfinden,
Dazu gehört natürlich, dass wir kläglich
Sich Claudio seh'n in Schmerz und Reue
winden,
Dass
wir
ihn
herzlich
erst
bedauern
können,
Wie
allen
Reiz
fü 1'
ihn
verlor
das
Leben,
wir ihm sodann auch herzlich gönnen,
Hero nun ihm wieder wird gegeben.
Damit
Wenn
Und stellenweise ist auf seine Stimmung
Auch schon von Shakespeare deutlich hingezeigt.
So, wenn der Ritter ohne viel Ergrimmung
Zu Benedicts Beleidigungen schweigt.
Statt dessen stellte dieser Claudio
Beständig sich wie ganz gelassen an,
Benahm sich bis zur letzten Lösung so,
Als Wal" für ihn die Sache abgethan.
Er hat nirgends etwas auszusprechen,
Wodurch er sein zerschlagenes Herz gesteht.
Wie s0llt' er sich den Kopf darum zerbrechen
Noch mehr zu spielen, als im Buche steht,
Sich auch einmal die Frage vorzulegen,
Was Shakespeare sonst von Olaudio gedacht hat,
Wenn er auf künstlicher Verwicklung Wegen
Ihn endlich noch zum Glücklichsten gemacht hat,
Was doch dazu gehört bei Claudio,
Damit er diese Lösung kann verdienen,
Und dass der Künstler dazu da ist, so
Zu spielen, dass wir's seh'n an seinen Mienen.
Durch solchen Gegensatz ermessen wir
Erst recht den ungeheuern Unterschied,
Wie auf der Bühne hier im König Lear
Zum Ganzen half und wirkte jedes Glied,
Wie da im Spiel und Leben des Theaters
Durch der Geschicke schreckliche Verwirrung
Das Bild des unglückseligen alten Vaters
Verständlich ward durch Ünverstand und Irrung,
Und wie Cordeliens reines Lebensbild