auf dem
Theater"
"deutschen
Berlin.
Er tritt herein. Er trägt auf seinen Armen
Die kaum entseelte, liebliche Gestalt.
Fürwahr es ist ein Anblick zum Erbarmen,
Von letzter, markerschütternder Gewalt.
Und doch, das Grösste ist nun schon geschehen,
Es bleibt nur hoch ein Hackerndes Verschwinnnen
Des letzten Restes Leben, den wir sehen
In des gebrochenen Mannes Augen glimmen.
Sein letztes, klares, deutliches Erinnern
Muss noch ein Nachklang von der Tochter sein,
Der ihm wie gegenwärtig tönt im Innern.
Denn "ihrer Stimme Ton War sanft und fein".
Er lauert noch auf einen letzten Hauch.
Umsonst.
Cordelia
hat
bereits
vollendet ;
Und neben ihrer Leiche geht es auch
Mit ihm zur Neige, bis er still verendet.
Es kommt sonst kaum noch vor nach meiner
Schätzung,
Dass Shakespeare einen Menschen sterben lässt,
Ohne dass eine Krankheit und Verletzung
Vorliegt,
Wie aus
clie seinem
Historiker-
Leben giebt den Rest,
und Dichterlnunde
Man sonst oft hören kann von einem Mann,
Er scheide aus dem Leben ohne Wunde,
Weil er es just nicht mehr ertragen kann.
Wenn jemals dies einleuehtet als begreiflich,
S0 ist es sicherlich bei Shakespeare hier,
Bei einem Manne, der so überreiflich
Das Leben ausgelitten hat wie Lear.
Was endlich dann in seinem Körper vorgeht,
Wenn er zum letztenmal nach Athem ringt,
Die Seele einfach aus des Lebens Thor geht,
Fragt man nicht mehr, wenn er zusamrnensinkt.
Man stimmt nur ein mit seinem treuen Kent,
Wenn
Andre
sich
mit
Beistand
noch
befassen,
Der
die
nicht
seine
Wahren
Freunde
nennt,
Die
ihn
nicht
ruhig
wollen
sterben
lassen.