Cordelia von
Shakespearo
Cordelia sieht klar, was ihr beschieden
Und fügt sich in ihr Schicksal resignirt,
Indess der Alte heiter und zufrieden
In Wirren Träumen weiter phantasirt.
Der Feind, in dessen Hände sie gefallen,
Der Bastard Gloster ist's, der Bösewicht.
Versöhnung Wäre möglich noch bei allen
Und Gnade; nur bei diesem Einen nicht.
Albanien
Wäre
gern
der
Bedrängniss
Bereit
für
Beider
Sicherheit
bürgen ä
Der
Bastard
aber
Wi rft
sie
ins
Gefängnisß
Und giebt geheim Befehl sie zu erwürgen.
Darüber konnnt es zwischen beiden Siegern,
Die nach der ungetheilten Herrschaft streben,
Und zwischen beiden Weib gewordenen Tigern,
Den Töchtern Lears, zum Kampf auf Tod und Leben.
In unnatürlich wilder Liebesgluth
Sind für den Bastard beide sie entbrannt.
Albaniens Gattin, blind in ihrer Wuth,
Will ihn beseitigen, doch sie wird erkannt.
An seinem kühlen Widerstande bricht sich
Des Bastards Uebermacht, die sie gestiftet.
Verzweifelt ab geht Goneril und ersticht sich,
Nachdem
sie
ihre
Schwester
erst
vergiftet.
Der
Bastard
wird
1'111.11
endlich
auch
gerichtet,
Im Zweikampf fallend von des Bruders Hand,
Den er durch Ränkespiel zuvor vernichtet,
Der nun von seiner Wuth befreit das Land.
Am
Ende
widerruft
die
Befehle,
Die
Um
auf Ermordung der Gefangnen geh'n,
zu entlasten seine schwarze Seele.
Allein zu spät. Es ist bereits geschelfn.
Cordeliens holde Blüthe ist geknickt;
Ihr Vater aber hat sie noch gerochen.
Ein feiler Mordgesell hat sie erstickt,
Der König aber ihn dafür erstochen.