Shakespeare
Cordelia von
Den
Vater
überlassend
tief bedrückt.
Und wenn zuletzt am Ende aller Plagen
Sie sich für ihn zum Todesopfer giebt,
S0 kann sie noch mit Schillers Thekla sagen:
„Hab' ich nicht gelebet und geliebt?"
Cordelia. ist fort. Der König bleibt
Bei ihren Schwestern, die bereehnend kalt sind.
Bald wird er sehn: es geht so, Wie man's treibt,
Nachdem sie im Besitze der Gewalt sind.
Der Einen wird er schon gar bald beschwerlich
Mit seinem wilden Tross von hundert Rittern.
Jetzt wird sie plötzlich rücksichtslos und ehrlich
Und sagt, sie möge nicht so viele füttern.
Und Lear braust auf. Es Fällt manch hartes Wort.
Kein gütlicher Vergleich wird mehr versucht.
Mit seinen Leuten zieht der König fbrt,
Nachdem er diese Tochter erst verflucht.
Nicht besser
kommt
lmi
der
andern
all,
Zu der er eilig sein Quartier verlegt.
Denn diese hat den unbeugsamen Mann,
Mit dem er sich noch weniger verträgt.
Die Schwester hat indessen schon gehetzt.
Man hutt sich gegenseitig keinen Zwang an.
Bald ist der König nun auf's Neu verletzt.
Es k0mmt_verdriesslich ihn und endlich bang an.
Nun braucht's nur noch, damit es nicht so hingeht,
Der plumpen Grradheit seines treuen Kent,
Der gleich, sowie es nicht nach seinem Sinn geht,
Wie mit dem Kopfe: durch die Wände rennt.
Ein fürstlicher Beamteter benimmt sich
Mit Absicht offenbar unehrerbietig.
Der weiche, alte König selbst verstimmt sich;
Der wilde Kent wird ohne Weiteres wüthig.
Er bricht vom Zaun den iAnlass eines Strausses
Und prügelt los auf Kamisol und Rock.
Da kommt hinzu der strenge Herr des Hauses