auf dem
"deutschen
Theater"
Berlin.
Ist, dass Cordelia ihn zuvor schon liebt.
Sie sagt kein Wort; doch herrlich ist zu sehen,
Wie ein Gefühl, das lang" in sich verschlossen,
Hervor auf einmal frisch und freudig bricht.
Denn
wie
VOII
holdem
Frühroth
tibergossen,
Erleuchtet
nun
einmal
auf
ihr
Gesicht
Und frei von jedem Zwange edler Triebe,
Nach jähem Schreck in voller Jugendlust,
Fällt sie mit unverhohPner starker Liebe
Dem
hochwillkommenen
Frei er
die
Brust.
Was aber steht geschrieben, kann man fragen,
Von dem bei Shakespeare, was hier vor sich geht?
Im Texte steht es nicht; doch muss ich sagen:
Ich finde, dass es sich von selbst versteht.
Denn ohne solch ein junges Liehesglüclä,
Das hier erscheint so stumm und doch beweglich,
Wäre
VOI]
VOTII
herein
das
ganze
Stück
In seiner Motivirung unerträglich.
Wenn Eltern greisenhaft und kindisch werden,
Die treulich für ihr Kind bisher gewacht,
Versinkt die erste Seligkeit auf Erden,
Der Kindheit ungetrübtes Güek in Nacht.
Dann muss in neuer, ungeahnter Wonne
Aufgelfn des Lebens voller, heller Tag,
Bestrahlt von einer neuen, gioldnen Sonne,
Und
T1111"
die
Liebe
die
das
vermag.
Cordelia hat kummervoll gepresst
Ertragen, wie ihr Vater sich verwandelt.
Jetzt steht sie stolz auf ihrem Glück und
fest.
Es rührt sie nicht mehr, wie er sie mishandelt.
Und 0b er förmlich sie zum Haus hinausdrüelat,
Als wäre die Enterbung nicht genug;
Wir fühlen doch mit ihr, was Goethe ausdrückt:
"Es (wbt der Eltern Segen, nicht ihr Fluch."
S0 sehn wir denn Cordelia ruhig scheiden,
Vereint mit ihrem Gatten hochbeglückt,
Wenn auch den heuchlerischen Schwestern
beiden