Volltext: Vorträge über Plastik, Mimik und Drama

mit 
Anwendung 
auf Schilh 
Wallenst0i11 
213 
ihn 
wie 
und damit tritt die letzte Elltscluzidullg heran. 
immer (lurch sein Auftreten lmzaubern. 
will 
seine 
Leute 
"Es braucht der ÄVafFcn nicht. Ich zeige mic] 
"Vom Altan dem Rcbellenheer und schnell 
"Bezählnt, gebt Acht, kehrt der empörte Sinn 
„In's alte Bette des Gehorsams Wieder." 
Sie 
geb en 
aber 
nichts 
auf 
seinen 
Anblick. 
Damit 
Alles 
loren, keine W irkung der einst unüberwindlichen. Kraft mehr in Ans- 
sicht. Jetzt stiert ihn sein Schicksal erstarrend an. Wir sehen ihn 
in (liesenl Augenblicke nicht; aber wir wissen, dass es so sein muss, 
und gleich nachher tritt er wieder auf, ein gebrochener Mann, der 
nun Alles Willenlos geschehen lasst, was geschehen muss. Unterdessen 
hat Max von Cllheklzr Abschied genommen und seine verzweifelte Los- 
reissung von Allem, was ihm theuer ist, giebt die stürmischen Schluss- 
accOrde des Hauptaktes. Dass aber der Abschied der Liebenden sich 
breit und selbständig zwischen den Abgang des Helden zur letzten 
Entscheidung und sein Wiederauftreten nach derselben einschicbt, 
dies ist der schwache Punkt der ganzen Composition, da es gerade 
zur Zeit der höchsten Krisis die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu 
lange von dem Haupthelden abzieht. 
Im vierten Akte zieht sich Wallenstein, mühsam noch. ein wenig 
wieder aufgerichtet, mit Anstalten einer neuen Kriegslanfbahn und 
neuen phantastischen Hoffnungen auf eine grossc Umwälzung herum. 
Neben ihm aber arbeitet jetzt Buttlcr in tödtlicher Nähe auf die Voll: 
endung seines Schicksals hin. Der ruhige Gordon sieht ein, dass es 
nicht zu hemmen ist, wenn er es auch tief beklagt. Zugleich 
empfinden wir die letzte reine Rührung vor der Auflösung in der 
Nachricht vom Heldentode des treuen Max, von der Thekla vernichtet 
wird, Wallenstein zunächst nur um ihretivillen mit ergriffen zu sein 
scheint. 
Im fünften Akte aber wird ilnn selbst die ganze Trostlosigkeit 
seiner Lage klar, nun aber nicht, wie bei dem ersten Schrecken über 
die Verlorene Gewalt als Erstarrung, sondern als rein sich auflösen- 
des Schmerzgefiilil, das in den Klagen um Max mildergreifend klingt: 
Es 
giebt 
"Die Blume ist hinweg aus meinem Leben, 
"Und kalt und farblos sch ich's vor mir liegen." 
kaum eine schönere Klagv um einen lieben 
Todtela. 
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